Essen. Die Uniklinik Essen lädt zum Tag zu Organspende und Transplantation. Und sagt, warum so viele Patienten auf der Warteliste für ein Organ sterben.

In Deutschland herrscht ein Mangel an Spenderorganen: 9000 Patienten standen im vergangenen Jahr auf der Warteliste für ein Organ, und es haben nur 933 Menschen Organe gespendet. 2079 Organe konnten so vermittelt werden. Gut 7000 Patienten warten also weiter auf ein Herz, eine Lunge, eine Niere oder eine Leber – und jeden Tag kommen viele weitere auf die Wartelisten. Am Samstag, 19. November, veranstaltet die Uniklinik Essen den 3. Tag zu Organspende und Transplantation: Betroffene können sich dort austauschen und werden von den Experten und Expertinnen der Universitätsmedizin beraten.

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Die Veranstaltung im Lehr- und Lernzentrum, Virchowstraße 163a, beginnt um 10 Uhr und wird vom Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation (WZO) an der Universitätsmedizin organisiert. Sie wendet sich an Patienten und Patientinnen, die auf der Warteliste stehen oder bereits transplantiert sind, ebenso wie an Angehörige und Interessierte. Sie erfahren in Vorträgen, organbezogenen Workshops und Austauschrunden mehr über ihre Krankheiten, deren Ursachen, Symptome sowie Behandlungsmöglichkeiten. Patientengeschichten veranschaulichen, welche Schicksale mit dem Warten auf ein Spenderorgan verbunden sind.

Organspender können gleich mehrere Menschenleben retten

„Mehr Organspenden führen zu kürzeren Wartezeiten für Organempfänger bzw. sie schützen wartende Patienten vor dem Tod“, betont die Leiterin des WZO, Dr. Ebru Yildiz. Je mehr Menschen einen Organspendeausweis haben, desto mehr erhöhen sich folglich die Erfolgschancen für Organtransplantationen. Und: „Wer sich zu einer Organspende entscheidet, kann gleich mehrere Menschenleben retten oder Betroffenen zu mehr Lebensqualität verhelfen.“

Noch sei der Bedarf leider bei allen Organen groß, bedauert Ebru Yildiz. Die meisten Wartelistenpatienten und -patientinnen warteten auf eine Niere. „Das liegt daran, dass sie die Wartezeit mit einer Dialysebehandlung überbrücken können.“ Allerdings könne eine Dialyse nur maximal 15 Prozent der eigenen Nierenleistung ersetzen, die Transplantation hingegen bis zu 100 Prozent.

Viele Patienten versterben auf der Warteliste

Der Organmangel hat tödliche Folgen: „Patienten und Patientinnen, die nicht rechtzeitig ein Organangebot bekommen, versterben leider während sie auf der Warteliste stehen“, sagt Ebru Yildiz. Und zwar Tag für Tag: „In Deutschland sterben im Schnitt täglich drei Wartelistenpatienten.“

Die Veranstaltung am 19.11. ist kostenlos, es gilt eine FFP2-Maskenpflicht. Anmeldung telefonisch unter0201 723 86256 oder per Mail an: transplantationstag@ume.de (an die Adresse können Teilnehmer auch vorab ihre Fragen mailen). Infos auf: transplantationstag.ume.dehttp://Mehr_Inhalte_aus_Essen{esc#233146165}[infobox]