Essen-Schonnebeck. Das Projekt „Mobiltea“ will in Essen Nachbarschaften stärken. Im Stadtteil Schonnebeck hat es unerwartet Aufwind durch drei Jugendliche bekommen.
Das Projekt „Mobilitea“ wird in Essen-Schonnebeck durch ein Spielangebot für Kinder und Jugendliche ergänzt. Drei junge Nachbarinnen werden dabei vom Kinder- und Jugendtreff Stoppenberg unterstützt.
Das Projekt „Mobilitea“ lädt Essener dazu ein, andere Menschen aus ihrem Stadtteil kennenzulernen. Dabei spielt die Vielfalt der Kulturen eine wichtige Rolle. Projektleiterin Laura Schöler weist auf ein gelungenes Beispiel hin: „Das ist schön, wenn viel über unser ursprüngliches Angebot hinaus möglich wird. Wenn, von uns angestoßen, Nachbarschaft wachsen und gestärkt werden kann. Hier an der Pfeifferstraße zeigt sich wunderbares Engagement junger Menschen.“ Drei junge Frauen erweitern das mobile Tee-Café um ein Spielangebot für Kinder aus der Nachbarschaft, unterstützt vom Kinder- und Jugendtreff Stoppenberg.
„Mobiltea“-Nachbarschaftsfest in Essen-Schonnebeck
In Schonnebeck ist das Tee-Mobil regelmäßig an Mittwochnachmittagen anzutreffen. Es gibt eine Tasse Tee zu genießen und zwangloses Miteinander zu erleben. Laura Schöler erklärt das Prinzip: „Wir sind Türöffner für Menschen, die sich im Alltag vielleicht nicht begegnet wären, für Menschen, die ihre Nachbarn kaum persönlich kennen.“ So hatten sie und ihre Mitstreiter an der Pfeifferstraße ein Nachbarschaftsfest ausgerichtet. Das offene Angebot, sich selbst einzubringen, fiel auf fruchtbaren Boden. Drei junge Frauen stellten ein Büfett auf die Beine. Die 16-jährige Hira, ihre ein Jahr ältere Freundin Aysenur und die 18-jährige Zehra sammelten rund 400 Euro an Spenden, die sie nun splitten.
Ein Teil geht an die Kinderstation des Uniklinikums. Mit der anderen Hälfte kauften sie Spielgeräte für ihre Nachbarkinder. Ein Spielteppich, Hula Hoop-Reifen, Bauarbeiterhelme, Straßenmalkreide, Steckbecher, Bauklötze, kleine Fernrohre und Entdeckerlupen: „Das Detektivspielen klappt schon ganz gut.“ Die Drei möchten verschiedene Spielangebote entwickeln und gemeinsam mit allen Kindern der Nachbarschaft aktiv sein. Das können Kennenlernspiele sein, erklärt Aysenur: „Alle stehen im Kreis und werfen sich einen Ball zu. Da fragen wir die Namen ab, Lieblingsessen oder -farbe, das Lieblingstier.“
Aus Nachbarschaftfest entstand regelmäßiger Spieletreff in Essen-Schonnebeck
Aysenur und Hira besuchen das Robert-Schuman-Berufskolleg, Zehra ist auf dem Berufskolleg im Bildungspark: „Ich bin staatliche geprüfte Kinderpflegerin und werde nun Erzieherin.“ Ihre Freundinnen wissen noch nicht genau, wohin ihr Weg sie führen wird. Zehra erklärt die Ausgangslage: „Wir Drei leben hier an der Pfeifferstraße. Da haben wir von Laura und dem Fest erfahren und kamen auf die Idee, dafür ein Büffet zusammenzustellen. Hira und Aysenur haben die Kinder geschminkt und ich habe mit ihnen eine Wandmalaktion gemacht. Wir hatten Popcorn und ein Trampolin.“
Mobiltea an sieben Einsatzorten
An sieben Einsatzorten ist Mobilitea derzeit präsent: Regelmäßig steht das Tee-Mobil in Nordviertel, Altendorf, Südostviertel, Kray, Steele, Karnap und Schonnebeck.
Weitere Infos unter www.mobilitea.de zu erhalten. Projektleiterin Laura Schöler ist erreichbar per E-Mail an laura.schoeler@mobilitea.de
Der Kinder- und Jugendtreff Stoppenberg ist gut mit Bus und Bahn zu erreichen. Weitere Informationen können unter 0201 8854-552 oder 0201 8477-172 und per Mail an kjt-stoppenberg@jh-essen.de eingeholt werden.
Laura Schröder erinnert sich gerne an dieses Sommerfest: „Zum Gelingen des Festes haben einige der Nachbarn beigetragen, aber die drei Mädchen waren überhaupt nicht zu bremsen. Für uns das Beste, was passieren kann, wenn sich die Nachbarschaft selbst einbringt. Eine Superaktion.“ Aus dem Sommerfest entstand ein regelmäßiger Spieltreff. Aysenur lächelt: „Die Laura kümmert sich mehr so um die Erwachsenen und wir sind für die Kinder da. Wir haben noch so viele Ideen und planen für jede Jahreszeit Feiern mit den Kindern.“ Zehra ergänzt: „Im Frühjahr möchten wir mit den Kindern gemeinsam etwas anpflanzen. Wir hoffen sehr, dass die Vonovia uns dabei mit Hochbeeten unterstützt.“
Kinder aus Essen-Schonnebeck sollen von Jugendtreff erfahren
Der Kinder- und Jugendtreff Stoppenberg begleitet das Angebot pädagogisch. Erzieher Kai Gohlke ist gerade mit den Jungs über die Wiese getobt. Der pädagogische Mitarbeiter ist schweißgebadet vom Kicken: „Wir unterstützen das Projekt aus vollem Herzen. Das Engagement der Jugendlichen hier hat uns überzeugt. Das erlebt man selten, dass sich junge Menschen für noch jüngere einsetzen. Wir bringen Schwungtücher und Kuscheltiere mit, Bewegungs- und Spielangebote. Der Schwerpunkt liegt auf Kooperationsspielen. So können die Kinder und Jugendlichen auch von unserem Treff erfahren.“
Das Haus an der Gelsenkirchener Straße 89a ist eine offene Einrichtung mit dem Schwerpunkt Sport und Bewegung. Das Team bietet den Kindern und Jugendlichen ein vielseitiges Programm. Es gibt Klettern in der Zeche Helene, Fußball für Mädchen und für Jungen, „Stoppi on Tour“ sowie regelmäßige Ortsbegehungen im Bezirk VI. Neben dem Treff im Haus ist die mobile Jugendarbeit im Umfeld ein wesentlicher Aspekt.