Essen. In Essen sind 2020 mehr Menschen an einem Schlaganfall gestorben, als 2019. Das könnte an einem statistischen Ausreißer liegen, so die IKK.
Die Zahl der Todesfälle aufgrund eines Schlaganfalls ist in Essen 2020 gestiegen. „Starben laut aktuellsten Zahlen des Landesamts für Statistik NRW im Jahr 2019 in Essen noch 331 Menschen an einem Schlaganfall, so waren es 2020 366, schon 10,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor“, sagt Michael Lobscheid von der Krankenkasse IKK classic.
Aber: Verglichen mit 2010 sei die Zahl der Todesfälle um 16,2 Prozent gesunken. „Insofern könnte es sich 2020 um einen statistischen Ausreißer durch die Corona-Pandemie handeln“, vermutet Lobscheid.
Schlaganfälle: Vor allem ältere Menschen sind betroffen
In erster Linie betrifft die Erkrankung ältere Menschen. „Rund 90 Prozent der Betroffenen in Essen waren zum Zeitpunkt des Schlaganfalls 70 Jahre oder älter“, so Lobscheid. Ausgelöst wird ein Schlaganfall, wenn Blutgefäße verstopft sind oder platzen.
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Es entsteht ein plötzlicher Sauerstoffmangel, der die Hirnfunktion und damit die Steuerung des Körpers stark beeinträchtigt. Symptome eines Schlaganfalls sind Sprach- und Sprechstörungen, Sehstörungen mit plötzlicher Erblindung eines Auges, herabhängender Mundwinkel, halbseitige Lähmungserscheinungen und/oder Taubheitsgefühle einer Körperseite.
Schlaganfall: Es ist wichtig, so schnell wie möglich Hilfe zu holen
Bei einem Schlaganfall ist es besonders wichtig, so schnell wie möglich Hilfe zu holen. Denn: „Für die Behandlung hat man maximal 4,5 Stunden nach Auftreten der Symptome Zeit und schon nach drei Minuten ohne Sauerstoff beginnen die empfindlichen Nervenzellen abzusterben“, erklärt Michael Lobscheid. Warum die Zahl der Todesfälle durch einen Schlaganfall in Deutschland seit Jahren sinkt, ist nicht eindeutig klar. Gründe hierfür seien sicherlich die bessere informierte Bevölkerung und vor allem die sogenannten „Stroke Unitis“ an den Krankenhäusern, die seit Mitte der 90er Jahre in NRW aufgebaut wurden.
In diesen Schlaganfall-Spezialstationen arbeiten interdisziplinären Behandlungsteams, die über eine entsprechende diagnostische Infrastruktur und Erfahrung verfügen und so eine unverzügliche Akutbehandlung eines Schlaganfalls gewährleisten. In Essen verfügt beispielsweise das Universitätsklinikum und das Alfried Krupp Krankenhaus über eine solche Einheit.