Andächtige Besucher beim sparsamen Light Festival in Essen
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Essen. Rund 70 Prozent weniger Stromverbrauch hatte Essen Marketing versprochen. Das sah man auch. Warum das Light Festival trotzdem vielen gefällt.
Die Lichtkunstwerke haben nicht ganz die Leuchtkraft früherer Jahre, die 70 Prozent Stromersparnis und der Verzicht auf stromintensive Licht- und Lasershows sind nicht zu übersehen. Dennoch zeigte sich die Essen Marketing GmbH sehr zufrieden mit dem ersten Abend des Essen Light-Festivals, das seit Freitag, (30.9.) die Innenstadt und das Südviertel belebt. „Die Leute haben es genossen, dass wieder mal etwas Besonderes in Essen zu sehen war“, fasst EMG-Sprecher Florian Hecker seine Eindrücke zusammen.
Hier die Fotostrecke:
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Eröffnung des Essen Light Festivals in der Innenstadt
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Tatsächlich standen die Innenstadt-Besucher zumeist andächtig vor den LED-Lichtkunstwerken wie etwa dem „Facelessman“ am Kopstadtplatz, den „Angels of Freedom“ an der Marktkirche oder dem Wünschebaum am Aalto-Theater, eine der vier Installationen, die sich außerhalb der Innenstadt befinden. Insgesamt gibt es 14 und damit einige weniger als sonst – auch dies dem Umstand geschuldet, dass die EMG in diesem Jahr wegen der Energiekrise etwas kürzer treten müsste.
Während die Engel an der Marktkirche dazu einluden, sich selbst zum Akteur zu machen, sind andere Kunstwerke eher für die ruhige Betrachtung geeignet, wobei die sphärische Musik den Dingen durchaus auch Ernst verleiht. „Die Leute haben sich viel Zeit gelassen“, hat Hecker beobachtet. Statt heller Installationen muss das Publikum sich vielfach mit Projektionen an Hauswänden zufriedengeben.
Das Thema Stromsparen spielte bei den Besuchern keine wahrnehmbare Rolle
Keine wahrnehmbare Rolle spielte die Frage, ob die Essen Marketing GmbH hier nicht dennoch womöglich sinnlos zu viel Strom verbraucht. „Wir haben von Anfang an offen kommuniziert, dass wir uns einschränken, das war der richtige Weg“, so Hecker. Das Hauptargument war klug gewählt: Wenn dieselben Leute, statt durch die Innenstadt zu bummeln, zu Hause sitzen, verbrauchen sie dort in der Summe mehr Strom als das Light Festival. Auch wenn das letztlich keiner beweisen kann, hat das Argument doch einige Plausibilität für sich. Auch zum Weihnachtsmarkt will die Essen Marketing GmbH es im Rahmen des Möglichen leuchten lassen.
Bis zum 9. Oktober können Interessierte auf einer Route von 1,8 Kilometern noch die Lichtkunst der Künstler aus neun Nationen genießen. Beginn ist täglich ab Einbruch der Dunkelheit bis 22 Uhr. Informationen zu allen Spielorten und Künstlern gibt es auf der Webseite www.essen-light-festival.de, sowie im Programmheft, das kostenlos in der Tourist Info Essen, Kettwiger Straße 2-10, erhältlich ist.
Wer das Festival nicht auf eigene Faust erkunden möchte, kann an geführten Touren teilnehmen oder sich von der kostenlosen App Actionbound durch die City führen lassen. QR Codes, die auf die Actionbound-Führung verweisen, finden sich auf Hinweisschildern in der Stadt.
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