Essen. Die Diagnose ist niederschmetternd: Der Sohn einer Essener Familie ist todkrank. Wie sich die Polizeistiftung David & Goliath einbringt.
Wenn kranke oder hilfsbedürftige Kinder in Essen und Mülheim Unterstützung benötigen, ist die Polizeistiftung David & Goliath spontan und unbürokratisch zur Stelle. Jetzt hat die Stiftung einer jungen Essener Familie unter die Arme gegriffen, die seit bald zwei Jahren einen aufopferungsvollen Kampf um das Leben ihres herzkranken Sohnes Bryan führt. Mit einer Soforthilfe über 1500 Euro hat die Polizeistiftung der Essener Familie ermöglicht, regelmäßig zum Herzzentrum Bad Oeynhausen zu fahren, um dem kleinen Patienten rund um die Uhr zur Seite stehen zu können.
Der Fall Bryan handelt von einem gerade einmal zwei Jahre alten Essener Jungen, dessen Leben an einem seidenen Faden hing und der sich nach einer geglückten Herztransplantation wieder auf dem Wege der Besserung befindet.
Es ist der 12. März 2021. Der Tag, an dem der Alltag der Czekallas von heute auf morgen jäh aus der Bahn geworfen wird. Denn an diesem Tag erfahren Lukasz und Victoria Czekalla, dass ihr gerade erst 14 Monate alter Sohn Bryan todkrank ist. Er hat drei Tage lang hohes Fieber und bricht zusammen, seine Atmung ist unregelmäßig, er läuft blau an und kommt auf die Intensivstation. Dort diagnostizieren die Ärzte bei ihm eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis).
Niederschmetternde Diagnose: Bryan leidet an einer Herzmuskelentzündung und ist todkrank
Bryans Überlebenskampf entwickelt sich zu einem ständigen Auf und Ab, zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle zwischen Hoffnung und Resignation. Mit den Eltern zittern auch die älteren Schwestern Emily (10) und Lia (3).
Der kleine Patient wird in das Herzzentrum Bad Oeynhausen verlegt. Nach einer Herzkatheter-Operation schließen sie ihn an eine Herzunterstützungsmaschine an, das sogenannte „Berlin Heart“. Dieses kann so groß und so laut sein wie eine Waschmaschine, bei Bryan fällt es eine Nummer kleiner aus.
Zuerst heißt es, Bryan habe keine Chance zu überleben, doch dann verbessert sich sein Zustand so sehr, dass das Berliner Herz nach drei Monaten abgesetzt werden kann. Dann der nächste Rückschlag: Der Junge bricht zusammen und wird wieder an den Apparat angeschlossen. Zuerst stabilisiert er sich, doch dann verschlechtert sich sein Zustand abermals. Nun ist klar: Nur noch eine Herztransplantation kann ihm helfen. Die meisten Patienten warten 15 bis 17 Monate auf ein Spenderherz, manche sogar zweieinhalb Jahre.
In schwieriger Zeit vergrößert sich die Familie: Ein Brüderchen wird geboren
In der Zwischenzeit hat sich die Familie vergrößert, Ende Mai 2021 kommt in Bad Oeynhausen Brüderchen Andrzej auf die Welt. Die Czekallas sind jetzt zu sechst und leben im permanenten Ausnahmezustand. Vater Lukasz (37), ein Regierungsangestellter, wird zwischenzeitlich freigestellt. Mal ist ein Elternteil mit den Kindern in Essen und das andere bei Bryan, mal sind alle sechs in Bad Oeynhausen.
Ein Dach über dem Kopf finden sie dort im Ronald McDonald-Haus der gleichnamigen Kinderhilfe, die auf ihrer Webseite ausführlich über den Fall Bryan informiert. Passagen des aufwühlenden Familienporträts sind in diesen Bericht eingeflossen. „Manchmal funktioniert man halt nur noch. Im Grunde waren es immer wieder unsere Kinder, die uns Eltern nach oben gezogen haben“, berichtet die Mutter auf der Seite der McDonald’s-Kinderhilfe.
Nach 453 Tagen Wartezeit ist es endlich so weit. Das passende Spenderherz ist gefunden, Bryan wird Mitte Juni 2022 transplantiert. Die Operation dauert zehn Stunden und verläuft gut. Als Bryan die Intensivstation verlässt, steht er – für ihn völlig ungewohnt – ohne Apparat, ohne Kabel, ohne Technik da. Weil die Nachuntersuchungen erfreulich verlaufen, darf Bryan wieder nach Essen in den Schoß seiner Familie zurückkehren. In eine Wohnung, die ihm völlig fremd ist, weil er keinerlei Erinnerung mehr an sie hat.
Wer der Familie helfen möchte, kann Spende aufs Konto der Polizeistiftung überweisen
„Kaum jemand kann wirklich nachempfinden, was diese Familie in den letzten Monaten durchlebt hat“, sagt Thomas Weise, der Vorsitzende der Polizeistiftung David & Goliath. Der Zuschuss über 1500 Euro sollte die Czekallas bei den unzähligen Autofahrten zwischen Essen und Herzzentrum entlasten. „Wir möchten mit unserer Spende dazu beitragen, dass nicht auch noch finanzielle Sorgen das Leid vergrößern“, fügt Weise hinzu.
Wer Bryans Familie ebenfalls unterstützen möchte, kann eine Spende auf das Konto der Polizeistiftung David & Goliath (IBAN: DE57 3625 0000 0300 1420 01) überweisen (Verwendungszweck mit dem Zusatz „Bryan“). Weise verspricht: „Wir werden das Geld unverzüglich an die Familie weiterleiten.“