Essen. An der subventionierten Ansiedlung von „Lindt“ in Essen entzündet sich Kritik. Nun verhandeln die Schweizer über einen langfristigen Mietvertrag.
Es gibt auch gute Nachrichten aus dem Einzelhandel: Der Schweizer Edel-Chocolatier „Lindt“ bleibt über das Jahresende hinaus in der Essener Innenstadt. Der Mietvertrag mit der Stadt Essen wurde bis zum 31. März 2023 verlängert. Dies teilte die Essen Marketing Gesellschaft (EMG) auf Anfrage mit. Lindt verhandele mit dem Eigentümer der Immobilie aber bereits über einen langfristigen Mietervertrag, so EMG-Chef Richard Röhrhoff.
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Lindt hatte das Ladenlokal an der Limbecker Straße im Herbst vergangenen Jahres von der Stadt angemietet. Das Unternehmen profitierte dabei von günstigen Konditionen, die das Land NRW den Kommunen durch ein Sonderprogramm zur Stärkung der Innenstädte ermöglicht.
„Lindt“ zahlt während der Landesförderung maximal 20 Prozent der Miete
Der Deal: „Lindt“ zahlt maximal 20 Prozent der Miete, das Land und die Stadt übernehmen den Löwenanteil, wobei die Stadt nur einen kleineren Anteil trägt. Der Immobilienbesitzer hat zuvor auf 30 Prozent der bisherigen Miete verzichtet.
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Dass mit Lindt ein milliardenschwerer Konzern in den Genuss öffentlicher Subventionen kommt, sorgte in der Öffentlichkeit und in Reihen der Politik für Kritik. Sogar Landesministerin Ina Scharrenbach ging auf Distanz zur Entscheidung der Stadt, an die Schweizer zu vermieten. Mit dem Förderprogramm will das Land wachsenden Leerständen in den Innenstädten begegnen, möglichst durch innovative Konzepte.
Chef der Essen Marketing Gesellschaft sieht sich durch Ansiedlung von „Lindt“ bestätigt
Nach Angaben der EMG handelt es sich bei der Verlängerung des Mietvertrages bis Ende März um die letztmalige Option im Rahmen des Landesprogrammes. Sollte es zu einem langfristigen Mietvertrag zwischen „Lindt“ und dem Eigentümer der Immobilie an der Limbecker Straße zu dann marktüblichen Konditionen kommen, wofür es derzeit positive Signale gebe, sähe sich EMG-Geschäftsführer Richard seinen Worten nach bestätigt: Ohne Landesförderung hätte sich „Lindt“ nicht in der Innenstadt angesiedelt. Sollte das Unternehmen nun nach einer „Experimentierphase“ in Essen bleiben, habe das Förderprogramm seinen Zweck erfüllt.