Essen-Rüttenscheid. 125 Jahre plus eins, 50 Jahre Extra-Englisch-Unterricht, 15 Jahre Europa-Siegel, 5 Jahre Mint-Exzellenz: Das Maria-Wächtler-Gymnasium feiert.
Mit einem großen Schulfest feiert das Maria-Wächtler-Gymnasium am Donnerstag, 29. September, vier Jubiläen gleichzeitig.
Der wichtigste Anlass ist sicher der 125. Geburtstag der Schule, der letztes Jahr schon stattfinden sollte. „Wegen Corona haben wir die Festlichkeiten damals ausfallen lassen“, berichtet Schulleiter Thorsten Korthaus. Also hat man sich einen kleinen Rechentrick einfallen lassen – und feiert jetzt, weil die Pandemie-Beschränkungen weitgehend auf null sind, „125 plus ein Jahr“ Maria Wächtler.
Gegründet von einer Pionierin in Sachen Mädchenbildung
Maria Wächtler war eine Essener Lehrerin, die im Juni 1896 eine private, höhere Mädchenschule gründete und somit den Grundstein legte für das heutige Gymnasium, das nach ihr benannt ist. Bis in die Siebziger Jahre hinein war „Maria Wächtler“ ein Mädchengymnasium, ergänzte sich entsprechend mit dem benachbarten Helmholtz-Gymnasium, einer Schule, die lange nur von Jungen besucht werden durfte.
Ohne Rechentricks kommt der 50. Geburtstag des „bilingualen Zweiges“ der Schule aus: Das Maria-Wächtler-Gymnasium zählt zu den ersten seiner Art in NRW, die 1972 damit begannen, Fächer wie Biologie, Erdkunde oder Politik auch in englischer Sprache zu unterrichten. Das „Bili“-Konzept gilt heute als wegweisend wie etabliert und hat flächendeckend viele Nachahmer gefunden.
Europaschule – die Kontakte hielten trotz Corona
Gefeiert am „Maria Wächtler“ wird außerdem „15 Jahre Europaschule“ – das Gymnasium unterhält vitale Kontakte zu Schulen in den Niederlanden, Frankreich und anderen Ländern. Erst kürzlich hatte der neunte Jahrgang Besuch von einer holländischen Partnerschule, und im November gehen einige Achtklässler auf Reisen nach Troyes, Frankreich. Corona hat die Kontakte in den letzten Jahren natürlich in Mitleidenschaft gezogen – der Aufbau eines beständigen Verhältnisses zu einer Partnerschule in China geriet deshalb ins Stocken; es blieb bislang bei einem einzigen Besuch vor Ort.
Und nicht zuletzt: Fünf Jahre „Mint EC“-Schule – dieses Etikett dürfen sich ausschließlich Schulen ans Revers heften, die erkennbar die Naturwissenschaften im Schulalltag zu einem Schwerpunktthema machen. „Wir sind erst in diesem Jahr für die kommenden fünf Jahre rezertifiziert worden“, sagt Schulleiter Thorsten Korthaus und verweist auf das „breite Angebot“ der Schule in Sachen Naturwissenschaften – lediglich bei der Bildung eines Chemie-Leistungskurses hapert es noch, wie an so vielen anderen Schulen auch.
Das Schulfest, zu dem ausdrücklich auch alle Nachbarn im Umfeld der Standorte Rosa- und Isenbergstraße eingeladen sind, beginnt um 15 Uhr.