Essen-Rüttenscheid. Ein neues Restaurant eröffnet in Essen-Rüttenscheid. Das „Nesifa“ will der kreativen Szene im Stadtteil ein Zuhause geben. Was genau geplant ist.

  • Neslihan Kayman (26) und Sefa Kaya (28) gehen mit einem neuen Restaurant in Essen-Rüttenscheid an den Start.
  • Das „Nesifa“ hat ein Ganztageskonzept: Bis 16 Uhr gibt es Frühstück bzw. Brunch, zwischendurch Kuchen und Kleinigkeiten und abends Tapas.
  • An den Wochenenden sollen regelmäßig Musikerinnen und Musiker live in dem Restaurant auftreten.

Rüttenscheid hat ein neues Restaurant: An der Paulinenstraße/Ecke Franziskastraße, wo bis zum Frühjahr vegane Speisen im „Farbenfroh“ angeboten wurden, ist nun das „Nesifa“ eingezogen. Neslihan Kayman (26) und Sefa Kaya (28) betreiben das Lokal mit Ganztagskonzept: Morgens gibt es Frühstück, abends Tapas und einen Barbetrieb. Außerdem werden an den Wochenenden Musikerinnen und Musiker live spielen. Die Eröffnung ist am Samstag (3. September).

Von einem eigenen Café hatte Neslihan Kayman schon seit etwa zehn Jahren geträumt. So lange hat sie auch schon dafür gespart. Dass sie ihren Wunsch so schnell in die Tat umsetzen würde, war allerdings auch nicht geplant. „Ich dachte: Vielleicht irgendwann so mit 40 oder 50, wenn ich keine Lust mehr auf meinen Job habe“, erzählt die Psychologiestudentin lachend. Doch dann sei da eben dieses leerstehende Lokal gewesen, direkt um die Ecke ihrer Wohnung in Rüttenscheid – und der Gedanke: Wenn ich es jetzt nicht mache, dann mache ich es vielleicht nie. Sie will ihr Studium zwar noch zu Ende bringen, wird aber künftig erst einmal fast jeden Tag im Restaurant stehen. Sefa Kaya arbeitet noch als Logistikkaufmann, kommt nach Feierabend dazu.

Etwa 90 Plätze stehen im neuen Rüttenscheider Restaurant zur Verfügung

Seit März haben Kayman und Kaya die Räumlichkeiten in der Franziskastraße in Eigenregie umgebaut. Lediglich der Fliesenboden stammt noch vom Vorbesitzer. Die Möbel, die Dekoration, der Putz, sogar die Decke – all das ist neu. Das Restaurant ist relativ groß, hat zwei Gasträume mit etwa 90 Plätzen und noch einmal 25 im Innenhof. Bei der Inneneinrichtung hat sich Neslihan Kayman von ihren vielen Reisen durch Europa und Asien inspirieren lassen. Zum Beispiel von kleinen Cafés auf Bali. Jedes Möbelstück hat sie einzeln ausgewählt.

Neslihan Kayman hat ihr Restaurant in Essen-Rüttenscheid liebevoll eingerichtet. Sie sagt: „Die Leute sollen das Gefühl haben: Hier komme ich raus aus dem Alltag.“
Neslihan Kayman hat ihr Restaurant in Essen-Rüttenscheid liebevoll eingerichtet. Sie sagt: „Die Leute sollen das Gefühl haben: Hier komme ich raus aus dem Alltag.“ © FUNKE Foto Services | André Hirtz

An den Wänden im hinteren Raum hängen Bilder, die sie aus Tunesien und Istanbul mitgebracht hat. Tische und Stühle hat sie zum Beispiel in den Niederlanden oder gemeinsam mit ihrer Mutter auf Märkten in der Region gekauft. Im vorderen Teil des Ladens hängen sattgrüne Pflanzen von der Decke, der hintere Teil des Ladens erinnert mit bunten Bildern, weichen Kissen und Hängelampen an einen mediterranen Innenhof. Wichtig ist Kayman vor allem: „Die Leute sollen das Gefühl haben: Hier komme ich raus aus dem Alltag.“

Schwierige Personalsuche für das neue Restaurant in Rüttenscheid

In den vergangenen Monaten hatten Kayman und Kaya sowohl mit den allgegenwärtigen Lieferschwierigkeiten als auch mit der in der Gastronomie sehr schwierigen Personalsuche zu kämpfen. „Wir hatten Probleme, gute Leute für die Küche zu finden und haben auch einige negative Erfahrungen gemacht“, berichtet Kayman. So sei ein potenzieller Mitarbeiter etwa alkoholisiert zum Probearbeiten erschienen. Beim Service sei es etwas einfacher gewesen – auch, weil sie selbst einen großen Bekanntenkreis hätten, aufs Arbeitsamt zugegangen seien und die Stelle online ausgeschrieben hätten.

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Inzwischen ist aber auch ein Koch gefunden und die Speisekarte steht. Zum Frühstück gibt es ein vegetarisches und ein veganes Menü, zu dem beispielsweise eine Käseplatte bzw. eine Meze-Platte mit Aufstrichen wie Hummus oder Tomaten-Walnuss-Paste, Couscous-Salat, Ei-Variationen oder Teigröllchen mit Tofu-Spinat-Füllung gehören. Auf Wunsch können Wurst oder Lachs dazu bestellt werden. Marmelade und Brot gibt es ohne Aufpreis so viel man möchte. Außerdem werden auch kleine Frühstücksoptionen à la carte angeboten. Dazu gehören unter anderem Croissant mit Aufstrich, Pancakes oder Rührei-Variationen.

Weil das Frühstück auch als Brunch angelegt ist, ist es bis 16 Uhr zu bekommen. Zwischen Frühstück und Abendessen gibt es Kuchen und Kleinigkeiten wie Quiche. Auf der Abendkarte (ab 18 Uhr) stehen verschiedene Tapas – darunter zum Beispiel Zucchiniröllchen, gebratene Garnelen mit Chili und Ingwer, gefüllte Teigtaschen, Kartoffelschiffchen, Wildkräutersalat und gefüllte Weinblätter –, süße und salzige Snackplatten sowie Meze-Variationen (Aufstriche wie Peperoni-Feta, Chili-Dattel oder die Auberginenpaste Baba Ghanoosh).

Backstein-Optik an der Wand und Pflanzen an der Decke: So sieht der vordere Teil des neuen Rüttenscheider Restaurants Nesifa aus.
Backstein-Optik an der Wand und Pflanzen an der Decke: So sieht der vordere Teil des neuen Rüttenscheider Restaurants Nesifa aus. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Live-Musik an den Wochenenden geplant

Dienstags bis sonntags geöffnet

Das Restaurant Nesifa eröffnet am Samstag, 3. September, um 15 Uhr. Am Eröffnungswochenende wird es durchgängig – statt, wie in Zukunft, nur abends am Wochenende – Live-Musik geben.

Die regulären Öffnungszeiten: dienstags bis donnerstags und sonntags 9 bis 22 Uhr; freitags und samstags 9 bis 1 Uhr. Montag ist Ruhetag.

An den Wochenenden wird es regelmäßig Live-Musik geben, sowohl von Bands als auch von Solo-Künstlerinnen und -Künstlern mit verschiedenen Instrumenten und Musikstilen. Eine Jazz-Band der Folkwang-Uni wird genauso dabei sein wie Musikerinnen und Musiker, die etwa spanische oder türkische Lieder spielen. „Wir sind mit vielen Leuten in Kontakt. Immer wenn wir irgendwo einen Künstler gesehen haben, den wir gut fanden, haben wir ihn angesprochen“, sagt Kaya.

Auch darüber hinaus können sich die beiden Gastronomen gut vorstellen, künftig der Kreativszene in Rüttenscheid ein Zuhause zu geben. „Man könnte im hinteren Raum zum Beispiel gut Lesungen veranstalten, gemeinsam auf Leinwänden malen oder töpfern“, sagt Kayman. Auch Comedy-Auftritte, Poetry Slams oder Public Viewings seien denkbar, ergänzt Kaya. Trotz der Lage des Restaurants in einer etwas abgelegeneren Ecke sind die beiden zuversichtlich, dass ihr Konzept funktionieren wird. Kayman: „Es kommen schon jetzt ganz oft Nachbarn vorbei, schauen in den Laden und fragen, wann wir denn aufmachen.“