Essen. In der Essener Innenstadt kann ein Biergarten wegen Personalmangels nicht mehr öffnen. Auch viele andere Betriebe suchen händeringend Leute.

Der beliebte Biergarten der Diskothek „Turock“ auf der Viehofer Straße muss für immer schließen. Das kündigen die Betreiber an. Mit 440 Sitzplätzen im Schatten der Gertrudiskirche gehörte der Biergarten am nördlichen Rand der Innenstadt zu den beliebten Treffpunkten des Quartiers in den vergangenen zwei Corona-Jahren.

In anderen Biergärten im Stadtgebiet ist das Saisongeschäft zwar angelaufen – doch die Klagen sind groß: Fast jeder Betrieb sucht händeringend Personal. Mancherorts bedroht der Mangel an Mitarbeitern den geregelten Dienstablauf.

„Wir hatten zu Beginn von Corona den Biergarten aus Not eröffnet, um die Ausfälle im weggebrochenen Konzert- und Clubgeschäft zu kompensieren“, berichtet Peter Siewert, der das „Turock“ seit 18 Jahren betreibt. Das Angebot kam gut an – unter anderem mit den benachbarten Sitzplätzen des „Café Nord“ entstand ein echter gastronomischer Anziehungspunkt am Viehofer Platz. „Es ist nämlich grundsätzlich schwierig, die Leute ans nördliche Ende der Innenstadt zu bekommen“, sagt Siewert.

Turock muss sich entscheiden – zwischen Biergarten und Club

Wie auch immer: Jetzt rollt das Konzert- und Clubgeschäft angesichts weggefallener Corona-Restriktionen wieder an – und für beides, sowohl Biergarten als auch Diskothek, fehlt das Personal. „Es kommen derzeit nicht gerade viele Bewerbungen, da sind wir nicht die Einzigen“, räumt Siewert ein. „Corona hat viele abgeschreckt. Die Leute wollen sichere Jobs, die nicht abhängig sind von Corona-Maßnahmen.“

Das bedeutet: Weil er das Personal nicht gleichzeitig an verschiedenen Stellen einsetzen kann, musste Siewert sich entscheiden – für die Disko oder den Biergarten. „Club und Diskothek sind unser Kerngeschäft, deshalb mussten wir uns schweren Herzens dazu entscheiden, den Biergarten in diesem Sommer nicht mehr aufzubauen“, sagt Siewert.

Hat geöffnet, sucht aber Leute: das „Malakow“ in der Zeche Carl in Altenessen.
Hat geöffnet, sucht aber Leute: das „Malakow“ in der Zeche Carl in Altenessen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Uwe Elstermeier, der gastronomische Leiter („Malakow“) der Zeche Carl in Altenessen, sagt: „Vor Corona war es schon schwierig, geeignetes Personal zu finden, jetzt ist es faktisch unmöglich.“ Wenn Bewerbungen kämen, seien die von Menschen ohne jede Vorerfahrung. Selbst unbefristete Stellen für gelernte Kräfte könne er derzeit nicht besetzen. „Viele haben sich während der Corona-Schließung umorientiert.“ Studierende, in der Vergangenheit gerne eingesetztes Aushilfspersonal, kämen kaum noch, offenbar wegen zu eng getakteter Stundenpläne.

Zeche Carl: Das „Malakow“ hat geöffnet – obwohl Leute fehlen

Elstermeier kann seinen Betrieb derzeit aufrechterhalten, trotzdem „fehlt Personal an allen Ecken und Enden“. Das bestätigt Eberhard Kühnle, der im 20. Jahr den „Biergarten Altenessen“ am Karlsplatz betreibt (400 Sitze). „Ich bin heilfroh um meine tolle Mannschaft, die mir in den letzten Jahren die Treue gehalten hat“, sagt der Gastronom. Betreiber ohne entsprechendes Glück hätten derzeit schlechte Karten.

„Wir hatten den Biergarten aus Not eröffnet, um die Ausfälle im weggebrochenen Konzert- und Clubgeschäft zu kompensieren“, berichtet Peter Siewert, der das „Turock“ seit 18 Jahren betreibt. Das Angebot kam gut an – mit den benachbarten Sitzplätzen des „Café Nord“ entstand ein echter gastronomischer Anziehungspunkt am Viehofer Platz. „Es ist nämlich grundsätzlich schwierig, die Leute ans nördliche Ende der Innenstadt zu bekommen“, sagt Siewert.

Das Turock muss sich entscheiden - zwischen Biergarten und Club-Geschäft

Wie auch immer: Jetzt rollt das Konzert- und Clubgeschäft angesichts weggefallener Corona-Restriktionen wieder an – und für beides, sowohl Biergarten als auch Diskothek, fehlt das Personal. „Es kommen derzeit nicht gerade viele Bewerbungen, da sind wir nicht die Einzigen“, räumt Siewert ein. „Corona hat viele abgeschreckt. Die Leute wollen sichere Jobs, die nicht abhängig sind von Corona-Maßnahmen.“

Das bedeutet: Weil er das Personal nicht gleichzeitig an verschiedenen Stellen einsetzen kann, musste Siewert sich entscheiden – für die Disko oder den Biergarten. „Club und Diskothek sind unser Kerngeschäft, deshalb mussten wir uns schweren Herzens dazu entscheiden, den Biergarten in diesem Sommer nicht mehr aufzubauen“, sagt Siewert.