Essen. Karneval als Familienangelegenheit: Julia und Volker Saßen sind das neue Essener Prinzenpaar. Beide sind Frohsinn-Profis mit viel Erfahrung.
Essen hat ein neues Prinzenpaar: Volker Saßen und seine Tochter Julia übernehmen in der kommenden Session 2022/23 die Regentschaft und damit die Nachfolge von Heike und Andreas Kaliga, die coronabedingt drei Sessionen lang in Amt und Würden waren. Vater und Tochter Saßen sind dabei echte Profis in Sachen Karneval.
Der neue Prinz Karneval hat immer gern getanzt
Der 61-jährige Volker Saßen ist seit 46 Jahren aktiver Karnevalist und stammt aus einer karnevalsbegeisterten Familie. Im Jahr 1976 ist er beim Essener Karnevals-Verein (EKV) in die Tanzgarde eingetreten: „Eigentlich hat mich Karneval früher gar nicht so interessiert, aber ich habe immer gerne getanzt“, sagt Essens künftiger Prinz Karneval: „Ich bin halt irgendwie hinein gewachsen.“
Für Saßen war und ist Karneval aber auch eine Familiensache: „Mein Vater war auch immer im Karneval aktiv, für uns war das damals wie Weihnachten.“ 1991 ist Volker Saßen in den Elferrat des EKV eingetreten und wurde 1995 zum zweiten Vorsitzenden und 2004 zum ersten Vorsitzenden der Heimatgesellschaft gewählt. Dieses Amt bekleidet er bis heute. Von 1995 bis 2001 war er außerdem Leiter allen Garden, darunter die Kindergarde („EKV Mücken“), EKV Jugendgarde und Gardecorps Assindia. Darüber hinaus hat er seit 2015 den ersten Vorsitz im Stadtverband, dem Festkomitee Essener Karneval (FEK) inne.
Ein Multikarnevalist also, mit viel jecker Erfahrung. Abseits der tollen Tage geht der designierte Prinz gerne in seine Lieblingskneipe, die „Eule“ in Rüttenscheid, oder verbringt Zeit mit seiner Familie, besonders mit seinen Enkeltöchtern. Beruflich hat Saßen viele Jahre im Lebensmittelgroßhandel und im Außendienst verbracht, bevor er 2018 in den vorzeitigen Ruhestand ging. Danach hat er sich im sozialen Bereich engagiert, hilft beim Transport von Schulkindern mit Handicap. Auch für die Aufgabe als Karnevalsprinz ist es kein Fehler, über etwas Zeit zu verfügen.
„Ich denke, dass es zeigt, wie generationsübergreifend Karneval ist“
Seine Tochter Julia Saßen ist Essens designierte Prinzessin und – wie könnte es anders sein – auch sie ist Karnevalistin von Kindesbeinen an. Wie ihr Vater, ist die 26-Jährige durch die Familie in den Karneval hineingewachsen. „Mein Opa war schon Prinz, und meine Oma hat die Garde trainiert.“ Als Vierjährige ist sie dann den EKV-Mücken beigetreten, mit ihrer Cousine Alexandra bildet sie später als Jugendliche das Tanzduo „JuX“. Im Rahmen der Prinzparade 2009 erhielten die beiden den Jugendförderpreis des Festkomitees.
Bis 2020 war Julia Saßen aktive Tänzerin, choreografische Leiterin und auch Trainerin der Gardecorps Assindia. Aktuell engagiert sie sich bei der Organisation, Planung und Durchführung von Festen ihres Karnevalsvereins. Auf den Start der Session im November blickt sie mit Zuversicht: „Ich freue mich darauf, die Menschen wiederzusehen.“ Der gemeinsame Auftritt mit ihrem Vater hat für sie besondere Bedeutung: „Ich denke, dass es zeigt, wie generationsübergreifend Karneval ist.“
Beruflich zog es Julia Saßen zunächst in ein Modestudium, doch dann entschied sie sich für eine Ausbildung als Kauffrau in Büromanagement bei der FDP Essen. Später übernahm sie dort die Geschäftsführung.
Nach der feierlichen Prinzen-Proklamation am 12. November werden die beiden dann als „seine Tollität Prinz Volli I“ und als „ihre Lieblichkeit Prinzessin Assindia Julia I“ das Essener Jeckenvolk anführen.
Auch das Kinderprinzenpaar wurde gewählt
Aber nicht nur die Erwachsenen haben einen Prinz und eine Prinzessin. Jannik Luca Meder und seine Schwester, Leyla Sophie Özisike, sind das neue Essener Kinder-Prinzenpaar.
Der 14-jährige Jannik besucht das Nikolaus-Ehlen-Gymnasium in Velbert. Dort sind seine Lieblingsfächer Französisch und Sport. In seiner Freizeit spielt der 14-Jährige Volleyball und Videospiele. Seine 10-jährige Schwester geht auf die Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Essen. Ihr Lieblingsfach ist Sport und in ihrer Freizeit, geht sie tanzen und reiten.
Erste Kontakte mit dem Brauchtum hatten sie im Velberter Karneval. Genau wie ihr erwachsenes Gegenstück werden auch die beiden bei der Proklamation am 12. November zum Prinz und Prinzessin gekürt. Dann dürfen sie sich „seine Tollität Prinz Jannik Luca I.“ und „ihre Lieblichkeit Prinzessin Assindia Leyla Sophie I“ nennen.