Essen-Altenessen. Rot-Weiss Essen will Talenten bessere Bedingungen bieten und sein Nachwuchsleistungszentrum ausbauen. Das soll auf dem Gelände jetzt entstehen.
Die Nachwuchskicker von Rot-Weiss Essen werden im Leistungszentrum an der Seumannstraße in Altenessen trainiert. Doch die städtische Sportanlage ist in die Jahre gekommen und soll jetzt erneuert und ausgebaut werden. Der Sportausschuss hat in dieser Woche die Dringlichkeitsentscheidung zur Kenntnis genommen. Demnach soll noch in diesem Jahr mit dem Bau eines Hybridrasenplatzes mit angrenzender Stehtribüne begonnen werden.
RWE: Hybridrasen soll Naturrasenplatz am Nachwuchsleistungszentrum ersetzen
Der neue Hybridrasenplatz soll den maroden Naturrasenplatz ersetzen. Die Tribüne soll etwa 50 Meter lang und überdacht werden. Dort können die Zuschauer der Bundesliga-Jugendspiele untergebracht werden. Weiterhin sollen auf den angrenzenden Trainingsflächen auch Leichtathletik-Anlagen für den Schulsport errichtet werden. Die Kosten für diesen Bauabschnitt belaufen sich laut Stadt auf rund 2,4 Millionen Euro.
Die Zeit drängt, denn der Naturrasen wächst am besten im Frühjahr. Die vorbereitenden Bodenarbeiten müssen also vorher abgeschlossen sein und bald beginnen, denn auch Frost ist hinderlich. Zum Saisonstart 2023/2024 soll der Platz schon genutzt werden.
Ein Hybridrasenplatz ist eine Mischung aus Kunst- und Naturrasen, bei der mehrere Millionen künstliche Fasern den Naturrasen verstärken. Dadurch soll der Rasen widerstandsfähiger und haltbarer sein als ein reiner Rasenplatz.
Sozialgebäude am RWE-Nachwuchsleistungszentrum soll modernisiert werden
Im Anschluss sind dann weitere Bauabschnitte geplant. So soll es einen weiteren Kunstrasenplatz geben und das Sozialgebäude soll modernisiert werden. Als letzter Bauabschnitt soll der Belag des Kunstrasenspielfeldes von 2010 erneuert werden. Der Rasenplatz sei in einem katastrophalen Zustand und könne maximal vier Monate im Jahr abgespielt werden, weil er oft unter Wasser stehe. Die Kunstrasenflächen seien abgespielt. Das hatte der RWE-Vorstand dem Sportausschuss schon im vergangenen Jahr erklärt.
Die Kosten für die Realisierung des Gesamtkonzeptes belaufen sich nach ersten Schätzungen der Stadt auf rund 5,5 bis 6,5 Millionen Euro. Der Verein Rot-Weiss Essen beteiligt sich an den Gesamtkosten mit rund 1,8 Millionen Euro, das hatten die Verantwortlichen bereits im vergangenen Jahr zugesichert. Genaue Kostenangaben könnten jedoch erst nach Vorstellung aller Planungs- und Untersuchungsergebnisse für die weiteren Bauabschnitte ermittelt werden.
DFB-Zertifizierung von Modernisierung abhängig
Die Verantwortlichen im Verein legen großen Wert auf die Jugendarbeit. Das Herz von RWE schlägt zwar an der Hafenstraße, aber die Trainingsplätze in Altenessen sind für den Verein nach den Worten vom Vorstand unverzichtbar. Ziel sei es, „Essener Jungs“ zu einer erfolgreichen Karriere zu verhelfen, wovon auch Rot-Weiss Essen profitieren würde. Entweder in der eigenen Mannschaft, oder finanziell, wenn ausgebildete Spieler zu einem anderen Verein wechseln.
Essener Chancen
Das Sozialprojekt „Essener Chancen“ hat seinen Sitz ebenfalls auf der Anlage. Das Sozialprojekt von Rot-Weiss-Essen will Kinder und Jugendliche aus allen sozialen Schichten und Kulturen ansprechen, sie involvieren und aktivieren, ihre Chancen für Schule, Ausbildung und Beruf zu ergreifen.
Dafür bietet das Team verschiedene Projekte an.
Die gesamte Jugendabteilung sowie die Seniorenmannschaften, mit Ausnahme der Profimannschaft, sind auf der Bezirkssportanlage beheimatet. Derzeit befinden sich dort zwei große Kunstrasenspielfelder aus den Jahren 2010 und 2019 sowie ein kleines Kunstrasenspielfeld und ein Naturrasenplatz. Der Verein hat auf der Anlage ein vom Deutschen Fußballbund (DFB) zertifiziertes Nachwuchsleistungszentrum errichtet. Um die Zertifizierung zu behalten, ist es Voraussetzung, dass auch der komplette Jugendspielbetrieb dort durchgeführt wird.
Aufgrund des mangelhaften Zustands des 1980 angelegten Naturrasenplatzes tragen die Mannschaften der U17 und U19 derzeit ihren Bundesligaspielbetrieb jedoch auf diversen anderen Essener Sportanlagen aus, die über einen bundesligatauglichen Rasenplatz verfügen.