Essen. Der TÜV Nord erweitert seinen Technologiepark an der A 40. Die ersten Mieter sind nun bekannt, darunter ein großes Industrieunternehmen.

Die TÜV Nord Gruppe will ihren Technologiepark an der A 40 in Essen-Frillendorf weiterentwickeln und hat dafür die ersten Mieter gefunden. Der schwedische Industriekonzern Atlas Copco wird bis Ende 2025 seine Deutschlandzentrale von der Langemarckstraße in das neue Gewerbegebiet gegenüber des TÜV-Nord-Campus’ verlagern. Das kündigten beide Unternehmen am Mittwoch an.

Der TÜV Nord wird 56 Millionen Euro in das neue Bürogebäude für Atlas Copco investieren. Im Gegenzug hat das Unternehmen einen langfristigen Mietvertrag über 15 Jahre abgeschlossen mit einer Verlängerungsoption von zwölf Jahren. „Wir beabsichtigen, zu bleiben“, betonte Achim Bettendorff, General Operations Manager bei Atlas Copco.

Atlas Copco Essen will sich für Fachkräfte attraktiver machen

Das Unternehmen beschäftigt in seiner Deutschlandzentrale aktuell 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In dem Neubau sollen moderne, attraktive Arbeitsplätze entstehen. Dies sei ein wichtiger Baustein dafür, auch in Zukunft im herrschenden „Kampf um Talente“ Fachkräfte nach Essen zu ziehen, so Bettendorff. Gleichzeitig gehe es Atlas Copco darum, die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen. Das sei im derzeitigen Gebäude aus den 1990er Jahren so nicht umsetzbar.

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Atlas Copco hat die Planungen für seine Zentrale mitten in der Corona-Krise vorangetrieben. Die Pläne mussten dabei mehrfach angepasst werden, denn ursprünglich waren mehr Arbeitsplätze dort geplant. Weil das Arbeiten im Homeoffice mittlerweile auch bei Atlas Copco ein wichtiges Thema ist, werden für die 380 Mitarbeitenden nur 250 Schreibtische gebraucht. „Wir gehen von 60 bis 70 Prozent Präsenz im Büro aus“, so Bettendorf. Weniger Fläche bedeute das dennoch nicht. „Wir sparen durch Homeoffice keine Fläche, sondern wir nutzen sie anders.“ Atlas Copco wird nun unter anderem mehr Gemeinschaftsflächen zum Austausch und flexiblem Arbeiten schaffen.

Neben dem Bürokomplex entstehen eine Werkhalle und eine Kita

Am neuen Atlas-Copco-Standort entsteht neben dem 6600 Quadratmeter großen Büroneubau auch eine 2500 Quadratmeter große Werkhalle. Dort findet keine klassische Produktion statt, sondern dort werden Anlagen individuell für Kunden angepasst. Atlas Copco ist unter anderem in der Kompressortechnik und in der Bautechnik tätig. Die Wurzeln am Standort Essen reichen bis ins Jahr 1952 zurück. Damals eroberten die Schweden von der Byfanger Straße in Kupferdreh aus, den deutschen Markt.

Achim Bettendorff von Atlas Copco, Christian Gorris,TÜV NORD Immobilien, und Wirtschaftsförderer Andre Boschem auf der Baustelle, wo bis 2025 die neue Atlas-Copco-Zentrale entstehen soll.
Achim Bettendorff von Atlas Copco, Christian Gorris,TÜV NORD Immobilien, und Wirtschaftsförderer Andre Boschem auf der Baustelle, wo bis 2025 die neue Atlas-Copco-Zentrale entstehen soll. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Die Essener Wirtschaftsförderung ist daher froh, dass Atlas Copco seine Tradition in Essen fortsetzt und innerhalb des Stadtgebietes einen zukunftsfähigen Standort gefunden hat. „Wir freuen uns darüber, dass Atlas Copco mit seinen rund 380 Mitarbeitenden dem Standort Essen treu geblieben ist“, betonte EWG-Geschäftsführer Andre Boschem.

Die TÜV Nord Gruppe hatte bereits im vergangenen Jahr auf dem firmeneigenen Gelände an der A 40 ihren Campus eingeweiht. Nördlich davon liegt eine rund 75.000 Quadratmeter große ehemalige Fläche von Schacht Hubert, die nun zu einem nachhaltigen Technologiepark ausgebaut werden soll. Neben Bürogebäuden wie für Atlas Copco sind dort mehrere flexible Hallen für kleine und mittelständische Unternehmen geplant, erklärte der Geschäftsführer von TÜV Nord Immobilien, Christian Gorris.

Neue Kita mit 60 Plätzen

Auch der Bau einer Kita ist bis Ende 2025 angedacht. Die 60 Plätze dort stehen sowohl für die angesiedelten Unternehmen wie auch für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Betrieben wird die Kita vom Bildungsträger Kinderhut.

Christian Gorris, Chef der TÜV NORD Immobilien, stellt die geplante Entwicklung im Technologiepark Nord an der A 40 vor.
Christian Gorris, Chef der TÜV NORD Immobilien, stellt die geplante Entwicklung im Technologiepark Nord an der A 40 vor. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Für die Flex-Hallen gibt es auch schon einen Mieter: Der erste Hallenkomplex mit etwa 3500 Quadratmetern wird vom Münchener Sportparkbetreiber Ultimate Padel Germany als Sportpark genutzt werden, ein langfristiger Mietvertrag wurde geschlossen. Voraussichtlich ab Ende 2023 wird dort Padel-Tennis auf mehr als zehn Courts spielbar sein. Die schwedische UP Gruppe betreibt aktuell 100 Sportparks in Europa. Zudem wird im Technologiepark Nord bis Herbst 2023 eine neue TÜV-Station eröffnen.