Essen. Mit dem Bild einer Pistole ist Essens CDU-Chef Hauer auf Twitter bedroht worden. Er schaltete die Polizei ein, einschüchtern lasse er sich nicht.

Essens CDU-Chef Matthias Hauer ist über Twitter bedroht worden: Auf einem Account wurde das Bild einer Pistole getwittert und der CDU-Bundestagsabgeordnete darauf mit seinem Profil markiert. Dazu nur ein einziges Wort: „Peng“. Hauer hat umgehend Strafanzeige gestellt – einschüchtern lassen will er sich nicht: „Ich mache mein Ding weiter wie bisher.“

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Der Tweet von einer vermeintlichen „Ana Chronistica“ sei am am Samstagmorgen (13.8.) um 4.12 Uhr online gegangen, sagt Hauer. Er habe das Bild archiviert, es sofort der Polizei gemeldet und den Link weitergegeben. „Der Name, der da steht dürfte ja wohl nichts aussagen. Ich habe Anzeige gegen unbekannt erstattet.“ Er sei daraufhin vom Staatsschutz kontaktiert worden.

Mit diesem Tweet wurde der CDU-Politiker Matthias Hauer bedroht.
Mit diesem Tweet wurde der CDU-Politiker Matthias Hauer bedroht. © Screenshot/ MATTHIAS HAUER

Pistole bildlich gegen Essener Politiker gerichtet

Auf dem Account, von dem die Bedrohung ausging, werde auch Sympathie für das Attentat vom 11. September 2001 gezeigt. Außerdem sei dort ein Bild von einer Maschinenpistole getwittert worden, die sich gegen den früheren NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) richte; versehen mit dem Wort „Abschuss“. Matthias Hauer sagt, er habe keinen Anhaltspunkt, gegen was sich die Posts richteten, das spiele jedoch keine Rolle: „Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Darum muss man solche Dinge anzeigen, damit klar ist, dass sie nicht folgenlos bleiben.“

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Beleidigungen und Beschimpfungen erlebt der Politiker, der auf Twitter sehr aktiv ist, übrigens regelmäßig – allerdings nur in sozialen Netzwerken oder per Mail. „Bei persönlichen Begegnungen mit den Menschen, etwa in meiner Bürgersprechstunde, passiert so etwas nie.“ Auch da gebe es Kritik an ihm, die werde aber sachlich vorgetragen. „In der Anonymität des Internets fallen offenbar alle Anstandsgrenzen.“ Solange die Posts lediglich ausfallend oder beleidigend seien, erstatte er keine Anzeige. Wenn er bedroht werde, müsse er dagegen handeln: „Ich lasse mich nicht einschüchtern.“

Hackerin sagt, dass sie wisse, wer hinter der Bedrohung steckt

Nachdem der Vorfall bekannt wurde, habe sich eine Hackerin bei ihm gemeldet: „Sie sagt, sie wisse, wer hinter dem Account steckt.“ Auf Hauers Bitte habe sie ihr Wissen inzwischen auch an die Polizei weitergegeben.