Essen. Die Band Rammstein will ein gigantisches Silvester-Konzert spielen. Als Standort ist München die erste Wahl, doch auch Essen ist im Gespräch.
- Rammstein plant ein gigantisches Silvester-Konzert
- Plan A der international bekannten Band ist dafür der Standort München, doch auch Essen scheint im Gespräch zu sein
- Gerade die geplante Zuschauerzahl dürfte mit 150.000 Menschen eine Umsetzung in Essen schwierig machen
Rammstein: Diese Band steht für harte, laute Musik und jede Menge Pyrotechnik. An Silvester will die Formation um Frontmann Till Lindemann offenbar ein gigantisches Konzert spielen. Wie Süddeutsche Zeitung und Bild berichten, soll dieses in München stattfinden.
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Sollte es mit Plan A nicht klappen, ist laut SZ mit Essen eine andere Stadt im Gespräch. Demnach könnte das Konzert auf dem Gelände der Zeche Zollverein stattfinden – was natürlich Wellen in der Stadt schlägt.
Rammstein auf Zeche Zollverein? Die EMG wiegelt ab
Harte Riffs und Feuerwerk? Tatsächlich kann man sich das imposante Welterbe samt Doppelbock gut als Kulisse für ein Rammstein-Konzert vorstellen. Allein: Die von der Band angestrebte Zuschauerzahl für ihr gigantisches Silvesterkonzert inklusive Feuerwerk soll laut Medienberichten bei 145.000 liegen. „Das ist das doppelte des Dortmunder Westfalenstadions“, sagt Richard Röhrhoff, Geschäftsführer der Essen Marketing (EMG). Trotzdem bestätigt er auf Anfrage unserer Redaktion, dass man eine Anfrage bekommen habe: „Man sucht eine Fläche für den 31. Dezember für 150.000 Menschen.“
Er rechnet vor: „Zwei Personen pro Quadratmeter – da wäre man bei 75.000 Quadratmetern.“ Und damit nicht genug: Hinzu kämen dann noch Flächen für Logistik, Gastronomie sowie Ausgleisfläche. „Das wären so 100.000 Quadratmeter“, so Röhrhoff, der ergänzt: „Das hat Nürburgring-Charakter.“ Deswegen sei eine solch riesige Veranstaltung in Essen nicht denkbar, es fehle schlichtweg ein geeigneter Platz. Zudem benötige solch ein Event jede Menge Energie, und ob das in Zeiten des angesagten Energiesparens ein richtiges Signal wäre, sei laut Röhrhoff fraglich.
Zollverein: Noch keine Rammstein-Anfrage eingegangen
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Auch auf Zollverein hat man die Berichterstattung über das geplante Mega-Konzert vernommen. Anders als bei der EMG sei bei dem Welterbe selbst aber keine Rammstein-Anfrage eingegangen. Nach den Berichten in den Medien hätte es bereits interessierte Anfragen gegeben. Gleichwohl fragt man sich auf dem Welterbe, wie mehr als 140.000 Menschen auf dem Gelände überhaupt Platz finden sollten. Stiftungschef Hans-Peter Noll sagt: „Die können gerne für eine kleine Show kommen, 60 bis 70 Leute, unplugged.“
Ein solch intimes Konzert unter dem Doppelbock hätte sicherlich seinen Charme, unter dem Strich bedeutet das für ein mögliches Konzert auf Zollverein: Das wird wohl nichts. Und andernorts in Essen?
Von der Stadtverwaltung heißt es auf Anfrage, dass wie bei der EMG auch dort eine Anfrage des Konzertveranstalters eingegangen sei – „für den 31. Dezember 2022. Ich kann den Standort Zollverein aber nicht bestätigen“, sagt Stadtsprecherin Silke Lenz zum Inhalt. Es handelt sich also um eine generellere Anfrage des Veranstalters. „Wir haben den Ball wieder an den Veranstalter zurückgespielt“, so Lenz.
Stadt Essen weist auf „sehr, sehr kurze Vorbereitungszeit“ hin
Damit man weiter in Gesprächen bleibt, müssten die Organisatoren Grundvoraussetzungen schaffen. Dazu gehören laut Lenz ein Verkehrs- sowie Sicherheitskonzept, nähere Angaben zur Bühne sowie eine Verschriftlichung der Rahmenbedingungen. Wenn diese Punkte vorliegen, würde man sich objektiv mit einem Rammstein-Konzert beschäftigen. Wie man es vor einigen Jahren auch mit einem Konzert von Ed Sheeran gemacht hatte (das schlussendlich aber nicht stattfand).
Eine weitere Schwierigkeit laut Lenz im aktuellen Fall: „Das ist eine sehr, sehr kurze Vorbereitungszeit.“ Die Anfrage sei erst kürzlich bei der Stadt eingegangen und bis Ende des Jahres sind es nur noch ein paar Monate. Der Plan A von Rammstein ist aber ohnehin München. Dort soll das Konzert auf der Theresienwiese stattfinden, Standort des Oktoberfestes – also auch mit jeder Menge Platz.