Essen-Steele. Wo kommen die eigenen Vorfahren her, wie haben sie gearbeitet? Familienforschung liegt im Trend. In Essen eröffnet eine Ausstellung zum Thema.
Wo kommt die eigene Familie her? Wer gehörte dazu, wo haben die Ahnen gewohnt und gearbeitet? Diese Fragen treiben mehr und mehr Menschen um – Familienforschung liegt im Trend. Eine Ausstellung in Essen widmet sich jetzt diesem Thema in einer Ausstellung. „Wir bekommen vermehrt Anfragen zu Unterlagen von Bürgern aus Steele“, sagt Manfred Driehorst vom Steeler Archiv.
Computerprogramme zur Familienforschung werden in Essen vorgestellt
Der 80-Jährige geht dann auf die Suche nach Ahnenpässen, Familienstammbüchern und Konfirmationsurkunden. „Ich krame in unserem Bestand und gebe ihnen Antwort“, sagt Driehorst, der immer dankbar ist, wenn Steeler Bürger ihm und seinem Team genau diese Dokumente überreichen. Ehrenmitglied Gerda Schulte hat 2019 beispielsweise eine große Sammlung Dokumente, Urkunden, Bücher und Bilder an das Steeler Archiv übergeben. Damit hilft sie auch vielen anderen Steelern, die die Familienforschung zu ihrem Hobby gemacht haben.
Geholfen werden soll ihnen auch ab Sonntag, 17. Juni, bei einer Ausstellung im Steeler Stadtgarten. Das Team stellt dann unter anderem die Computerprogramme Ages und Ahnenblatt vor, die dabei helfen, Vorfahren ausfindig zu machen. Außerdem gibt das Team auch Anfängern Hilfestellungen und Tipps, wie man am besten beginnt, wenn man sich dem Hobby der Genealogie widmet, wie es in der Fachsprache heißt.
Familienforschung: Standesämter haben Unterlagen, die bis 1874 zurückreichen
„Am besten schaut man als erstes in die eigenen Familienstammbücher“, sagt Driehorst. Er weiß jedoch, dass diese meist nicht allzu weit zurückreichen. Im nächsten Schritt könne man sich dann beim zuständigen Standesamt melden. Diese hätten meistens Unterlagen, die bis ins Jahr 1874 zurückreichen. Davor seien dann Kirchenbücher relevant; Verzeichnisse über Taufen, Trauungen, Todesfälle, die von Pfarrern meist in chronologischer Reihenfolge angelegt werden.
Jene werden bei der Ausstellung in der Galerie der Steeler Bürgerschaft im Steeler Stadtgarten gezeigt. Besucher können übersetzte Kopien der ältesten Kirchenbuchseiten der katholischen Kirche St. Laurentius in Steele, der evangelischen Friedenskirche in Königssteele und Kopien eines jüdischen Kirchenbuches aus Steele anschauen. Gezeigt werden auch Bilder von Grabmälern bekannter Steeler Persönlichkeiten und es kann in Adressbüchern geblättert werden. Arbeitsunterlagen wie Formblätter und Vordrucke können zudem kostenlos mitgenommen werden.
Schwerpunkt der Ausstellung liegt bekannten Familien aus Essen-Steele
Im Steeler Archiv gibt es Dokumente, die auch bis in die 1700er Jahre zurückreichen, weiß Driehorst, der stets eng mit dem Essener Stadtarchiv zusammenarbeitet: „Familienforschung hört nicht in Steele auf.“ Deswegen wird bei der Ausstellung auch die Essener Fazit-Gruppe mit einem Stand vertreten sein, die Infos über die Ahnenforschung in Essen und Umgebung gibt.
Öffnungszeitender Ausstellung
Das Steeler Archiv, Hünninghausenweg 96, zeigt die Ausstellung im Steeler Stadtgarten von Sonntag, 17. Juli, bis Sonntag, 7. August, dienstags, donnerstags und freitags jeweils von 14 bis 18 Uhr. Telefonischer Kontakt: 01577 39 83 425. Weitere Informationen auf: www.steeler-archiv.de
Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den vier Steeler Familien Hengler, Ruhrbruch, Badenberg und Humann. Dazu werden jeweils einzelne Exponate und Stammbäume ausgestellt.
Zur Apothekerfamilie Badenberg gehören einige Apothekergegenstände, zur Familie Ruhrbruch ein handgeschriebener Stammbaum und das alte Firmenschild, das an der Bäckerei und Mühle angebracht war, zu Karl Humann wird ein Waschbecken gezeigt, das in seinem Haus gefunden wurde, zur Familie des Architekten Hengler hat das Ruhr Museum zwei Porträts an das Steeler Archiv verliehen.