Essen. Die Stadt Essen hat in Parkanlagen die ersten Grillzonen eingerichtet. Außerhalb der Zonen ist das Grillen verboten. Das sind die neuen Regeln.

Die Stadt Essen hat zum 1. Juli in zwei öffentlichen Parkanlagen im Stadtbezirk I die ersten Grillzonen eingerichtet. Im Stadtgarten und im Nordpark markieren Schilder nun Bereiche, in denen das Grillen gestattet ist.

„Hier ist eine Grillzone“ ist auf den rot-weiß umrandeten Hinweisschildern zu lesen. Darunter steht, was erlaubt und was verboten ist: keinen bodennahen Grill nutzen, nicht unter Bäumen grillen, Müll mitnehmen und entsorgen...“ Damit dies jeder versteht, geben Piktogramme die Regeln wieder.

Passanten studieren im Stadtgarten die Regeln, die in der 4500 Quadratmeter großen Grillzone gelten.
Passanten studieren im Stadtgarten die Regeln, die in der 4500 Quadratmeter großen Grillzone gelten. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Die neuen Grillzonen sind der Versuch, das Grillen in öffentlichen Grünanlagen mit all seinen unerwünschten Nebenerscheinungen zu unterbinden, ohne es gleich zu verbieten. „Wir versprechen uns davon, dass wir vom wilden Grillen wegkommen und dass es in den Parks am nächsten Tag genauso so aussieht wie vorher, nämlich ordentlich“, sagt Stadtsprecherin Silke Lenz.

Im Stadtgarten hat Grün und Gruga dafür eine 4500 Quadratmeter große Fläche nahe der Hohenzollernstraße abgesteckt. Die Grillzone im Nordpark ist mit 2500 Quadratmetern deutlich kleiner.

Am Rand der Grillzonen stehen große Müllbehälter und ein Container für heiße Asche

Der Nordpark und der Stadtgarten zählten, was das Grillen im öffentlichen Raum angeht, in der Vergangenheit zu den „Hotspots“ im Stadtbezirk I und dies nicht zur Freude von Anwohnern, die sich von Geruch und Lärm belästigt fühlten. Künftig soll es dort geordneter zugehen. Am Rand der Grillzonen hat Grün und Gruga große Müllbehälter platziert sowie einen Metallcontainer für heiße Asche.

Auch öffentliche Toiletten gibt es. Vorübergehend sind es noch Dixi-Klos, aber es muss sich niemand in die Büsche schlagen. Im Stadtgarten will Grün und Gruga bald eine Bio-Toilette aufstellen. Die Dixi-Klos hätten dort dann ausgedient. Toi, toi, toi. An beiden Standorten sollen sie aus optischen Gründen eingehaust werden. Man darf gespannt sein.

Die Dixi-Klos im Stadtgarten sollen nur eine vorübergehende Lösung sein. Grün und Gruga möchte dort Bio-Toiletten aufstellen, die aus optischen Gründen eingehaust werden.
Die Dixi-Klos im Stadtgarten sollen nur eine vorübergehende Lösung sein. Grün und Gruga möchte dort Bio-Toiletten aufstellen, die aus optischen Gründen eingehaust werden. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Gegrillt werden darf von 10 bis 21 Uhr. Das ist nicht lang für eine lauschige Sommernacht, aber die Stadt verweist auf die gesetzliche Ruhezeit ab 22 Uhr. Der kommunale Ordnungsdienst soll dafür sorgen, dass die Regeln auch eingehalten werden. In beiden Parks werden mit dem Start des Pilotprojektes Doppelstreifen unterwegs sein, kündigt Stadtsprecherin Silke Lenz an. „Im ersten Schritt müssen die neuen Regeln bekanntwerden. Deshalb wird nicht sofort der Knöllchenblock gezückt, aber das Verbot wird durchgesetzt“, betont Lenz.

Im kommenden Jahr könnte die Stadt Essen weitere Grillzonen in Parks ausweisen

Schon am Wochenende dürfte die Probe aufs Exempel anstehen, für Samstag verspricht der Wetterbericht Sonne bei bis zu 26 Grad.

Außerhalb der markierten Zonen ist das Grillen in beiden Parkanlagen ab sofort untersagt wie auch in allen anderen Parks des Stadtbezirks I. Im übrigen Stadtgebiet bleibt das allgemeine Grillverbot, das der Rat der Stadt bereits 2020 beschlossen hat, ausgesetzt. Das Grillen wird also weiterhin toleriert.

Das könnte sich im kommenden Jahr ändern. Die Stadt will das Pilotprojekt nutzen, um Erfahrungen mit den Grillzonen zu sammeln. Fällt die Bilanz positiv aus, sollen solche Zonen in weiteren Grünanlagen ausgewiesen werden.