Essen/Duisburg. Die Lage auf dem Gasmarkt ist angespannt. UDE-Prof. Achim Truger fordert, mit den Menschen Klartext zu sprechen. Was der Wirtschaftsweise rät.
Die Energieversorgung steht unter Druck, es droht ein kalter Winter in Anbetracht der angespannten Lage auf dem Gasmarkt. „Den Haushalten muss man klar sagen: Jetzt wird es ernst“, sagt Prof. Dr. Achim Truger, einer der „fünf Wirtschaftsweisen“ und an der Universität Essen-Duisburg Professor für Sozioökonomie mit Schwerpunkt Staatstätigkeit und Staatsfinanzen. „Die Menschen sind gefordert, die Politik muss weitermachen.“
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In Anbetracht der Füllstände der Gasspeicher sagt der Wirtschaftswissenschaftler: „Es ist noch Zeit, die Lage zu verbessern, aber jetzt ist es auch höchste Zeit.“ Die ersten Schritte seien gemacht worden. Dabei attestiert er der Bundesregierung bisher durchaus gute Arbeit.
Prof. der Uni Duisburg-Essen: „Energieeffizienz und -sparen wird wichtig“
Mit Blick auf die kommende Zeit sagt Truger: „Energieeffizienz und -sparen wird wichtig.“ Es gehe darum, „so schnell wie möglich“ Stromkraftwerke wieder ans Netz zu bekommen. „Die Kohleverstromung ist wichtig“, sagt Truger, „aber auch erneuerbare Energien, wo es geht.“ Dabei sollte es aber nicht bleiben.
Ausdrücklich nimmt der Wirtschaftsweise auch das Wort Atomenergie in den Mund. „Die Laufzeiten von Atomkraftwerken müssen geprüft werden.“ Es gehe ihm an der Stelle aber nicht darum, den Atomausstieg wieder rückgängig zu machen – aber in Deutschland gebe es im Vergleich zu anderen Ländern sichere Werke.
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Um der Bevölkerung die schwierige Lage bewusst zu machen, könnten „Signale“ helfen. Eines könnte laut Truger die Einführung eines Tempolimits sein. Ins Spiel bringt er auch einen Energiesparbonus, der sich am Vorjahr bemisst. Solche Maßnahmen würden den Menschen zeigen: „Oh, die meinen das wirklich ernst.“