Essen-Altenessen. Anwohner einer Straße in Essen klagen über fehlende Parkplätze. Die Stadt hält einen Bewohnerparkbereich für nötig, richtet ihn aber nicht ein.
Wer in der Essener Zangenstraße wohnt, braucht Geduld und eine gute Portion Nerven. Parkplätze sind Mangelware. Angestellte des angrenzenden Gewerbeparkes belegten die Parkplätze in ihrem Wohngebiet, klagen die Anwohner und Anwohnerinnen. Von der Stadt ist kaum Hilfe zu erwarten, denn die hat jetzt mitgeteilt, dass es keine Anwohnerparkausweise geben wird.
Mangel an Parkplätzen: Autofahrer stellt sich in fremde Garage
Eine entsprechende Bewohnerparkzone hatte die CDU in der zuständigen Bezirksvertretung nach einem Ortstermin gefordert. Dabei hatte eine Anwohnerin erzählt, dass sich ein fremder Autofahrer sogar schon einmal in ihre offene Garage gestellt hat – aus Mangel an einem anderen Parkplatz. Eine andere Anwohnerin hatte erzählt, dass sie regelmäßig so zugeparkt werde, dass sie kaum noch aus der Parklücke herauskomme. Die Beschwerden reichten von zugeparkten Einfahrten bis hin zu abgefahrenen Spiegeln. Auch die Entsorgungsbetriebe bestätigten, dass die Tour durch die Zangenstraße, die vom Berthold-Beitz-Boulevard abzweigt, eine „Problemfahrt“ sei, weil die Fahrzeuge oft nicht durchkämen.
Diese Situation wird sich offenbar auch in Zukunft kaum ändern. Die Verwaltung erklärt, dass die Situation im Umfeld der Zangenstraße bekannt ist. Für die Errichtung eines Bewohnerparkbereichs müssten gleichzeitig fehlende Stellplätze für die Anwohner und eine Überlastung des Parkraums durch Pendler oder Besucher festgestellt werden. Aufgrund des gewerblichen Umfeldes sei es wahrscheinlich, dass diese Bedingungen in der Altenessener Wohnstraßen gegeben sein dürften.
Seit zehn Jahren keine neuen Quartiere fürs Anwohnerparken in Essen
Einen Bewohnerparkbereich wird es aber trotzdem nicht geben. Denn die Verwaltung erklärt weiter, dass derzeit weder Personal noch Haushaltsmittel für die Planung zur Verfügung stehe. Das gelte für die ganze Stadt. Wie der Volksmund sagt: Ohne Moos nichts los. Fürs Anwohnerparken sind in Essen seit knapp zehn Jahren keine neuen Quartiere mehr ausgeschrieben worden.
Und das, obwohl eine Modellrechnung für Holsterhausen im vergangenen Jahr ergeben hat, dass die Stadt durchaus mit einem Plus in der Kasse rechnen könnte. In dem Beispiel wurde angenommen, dass es einerseits Parkausweise für Bewohner und andererseits Parkscheinautomaten für Pendler und Besucher gibt. Anschaffung und Wartung der Parkautomaten, neue Verkehrsschilder, die Ausweise und die Anteile an der Bezahlung der städtischen Ordnungskräfte, die das Gebiet kontrollieren sollen wurden mit den gesamten Parkgebühren der Anwohnerparkausweise und den Einnahmen aus den Parkautomaten gegengerechnet. Unterm Strich kam dabei ein Gewinn für die Stadt heraus.
Stadtteilpolitiker diskutieren über Anwohnerparken
Ob sich die zuständigen Stadtteilpolitiker mit der Argumentation der Verwaltung in Bezug auf die Zangenstraße zufriedengeben wird, zeigt sich in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung V am Dienstag, 17. Mai. Dann steht das Thema auf der Tagesordnung. Die Sitzung beginnt um 16 Uhr im Zentrum für Kooperation und Inklusion, Karl-Denkhaus-Straße 11-13. Besucher sind willkommen.