Essen. Schlaflosigkeit ist für Betroffene quälend. Deutschlands erster Professor für Schlafmedizin verrät in der Essener Gruga, welche Therapien helfen.

„Gesundheitswochen im Mai“ heißt die neue Veranstaltungsreihe der Universitätsmedizin Essen und der Stiftung Universitätsmedizin. Sie findet jeweils dienstags im Musikpavillon des Grugaparks (Eingang Orangerie) statt. Zum Start am Dienstag, 3. Mai, um 17 Uhr geht es um Schlaflosigkeit.

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Schlaflose Nächte können verschiedene Ursachen haben und für die Betroffenen quälend sein. Wer dauerhaft zu wenig schläft schade seinem Immunsystem und werde anfälliger für Infekte, sagt der Schlafmediziner Prof. Dr. Christoph Schöbel. „Auch für Neu-Gelerntes sind wir weniger aufnahmefähig und haben größere Stimmungsschwankungen am Tag.“ Der nächtliche Schlaf biete eine „Entmüllungsfunktion“ für das Gehirn: Wenn die langfristig gestört sei, könne es sogar zu einem erhöhten Risiko für Demenz kommen. Schöbel leitet das Zentrum für Schlaf- und Telemedizin der Ruhrlandklinik und wird am Dienstag zum Thema „Gesunder Schlaf: Mit Innovation zu neuen Therapien“ sprechen.

Die meisten Menschen brauchen sechs bis neun Stunden Schlaf

Jeder Mensch habe einen genetisch festgelegten Schlafbedarf – meist zwischen sechs und neun Stunden –, der sich im Laufe des Lebens wenig ändere, sagt Schöbel. Allerdings könne es sein, dass man mit zunehmendem Alter nachts häufiger wach werde und sich an diese Unterbrechungen anders als junge Menschen am Morgen noch erinnere: „Dann entsteht schnell das Gefühl, dass man viel schlechter bzw. weniger schläft als in jüngeren Jahren.“

Viele alte Menschen gingen zeitig ins Bett, um ihre Schlaflosigkeit zu kompensieren und mehr Schlaf zu bekommen. Damit werde das Problem jedoch eher verschlimmert. Um herauszufinden, was die persönliche ideale Schlafdauer ist, empfiehlt Schöbel, „erst dann ins Bett zu gehen, wenn man wirklich müde ist und am nächsten Tag so lange zu schlafen, bis man von alleine wach wird“.

Schöbel gilt als Pionier der Schlafmedizin und hatte die erste Professur für Schlaf- und Telemedizin in Deutschland. Er und sein Team sind spezialisiert in der Diagnostik und Therapie von gestörtem Schlaf und dem breiten Spektrum der schlafbezogenen Atmungsstörungen.

Nächste Themen sind Diabetes und Schmerztherapie

Die Gesundheitswochen werden am 10. Mai mit dem Thema „Diabetes – der Blick in die Zukunft“ und am 17. Mai mit dem Thema „Schmerz lass nach – neueste Erkenntnisse für eine erfolgreiche Schmerztherapie“ fortgesetzt.

Die Teilnahme am 3. Mai ist kostenlos, eine Anmeldung erforderlich unter: anmeldung@universitaetsmedizin.de oder 0201 723 3630 (Mo-Fr, 10-12 Uhr). Weitere Infos auf: www.ume.de/gesundheitswochen