An Rhein und Ruhr. Rund 79 Prozent aller Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen leiden an schlechtem Schlaf. Die Gründe dafür sind ganz vielfältig.

Wer kennt das nicht? Obwohl es schon längst Zeit zum Schlafen ist, dreht man sich im Bett herum, setzt sich kurz wieder auf, findet einfach nicht in den Schlaf. Direkte Folgen des nächtlichen Ruhemangels sind Müdigkeit und Erschöpfung am Tag.

Die Deutsche Angestellten Krankenkasse hat in ihrem, am Dienstag in Düsseldorf vorgestellten Gesundheitsreport offengelegt, dass es allein in NRW rund 79 Prozent der Erwerbstätigen so geht.

Demnach leiden 6,58 Millionen Erwerbstätige in NRW unter Schlafstörungen. Rund 10 Prozent aller Angestellten sogar unter der besonders schweren Schlafstörung „Insomnie“. Seit 2010 sei die Zahl der von Insomnie Betroffenen in NRW um 52 Prozent gestiegen, heißt es in dem Report. Das sind hochgerechnet etwa 786.000 Frauen und Männer. Die große Mehrheit der an Schlafstörungen leidenden Menschen geht laut DAK-Report jedoch nicht zum Arzt. Die Folgen von schlechtem Schlaf können jedoch zu schweren gesundheitlichen Schäden führen. So steige auf lange Sicht das Risiko für Stoffwechselstörungen, Depression, Bluthochdruck oder Herzinfarkt.

Abendliches Arbeiten, fernsehen oder Termindruck als Auslöser

Risikofaktoren für Schlafstörungen sind der DAK zufolge etwa Nachtschichten, starker Leistungsdruck sowie ständige Erreichbarkeit nach Feierabend. Viele Menschen seien auch selbst verantwortlich für ihren schlechten Schlaf. So schauen laut dem Report viele Menschen vor dem Einschlafen Filme und Serien oder erledigen abends private Angelegenheiten am Computer oder Smartphone.

Etwa jeder achte Erwerbstätige kümmere sich auch noch im Bett um dienstliche Dinge wie E-Mails oder plane den nächsten Arbeitstag. All diese Tätigkeiten sind laut DAK Indikatoren für einen schlechten Schlaf.

Peter Mager, der Leiter der NRW-Landesvertretung der DAK-Gesundheit sieht darin das Hauptproblem. „Die zunehmenden Schlafschwierigkeiten in der Bevölkerung sollten uns wach rütteln“, so Mager. „Viele Menschen haben nachts das Smartphone an der Steckdose, können aber ihre eigenen Akkus nicht mehr aufladen.“ Die Folgen sind neben der Schädigung der eigenen Gesundheit, auch für den Arbeitgeber verheerend. So haben sich die Fehltage aufgrund von Schlafstörungen seit 2005 verdoppelt.

Sie betragen heute fünf Tage pro 100 Versicherte. Für den Gesundheitsreport wurden 5 200 Beschäftigte befragt.