Essen. Der Radclub ADFC hatte zu einer Rundfahrt durch Essen eingeladen. Anlass: Essen bekam vor 30 Jahren den Anti-Preis „Rostige Speiche“.
Mehr als 50 Bürgerinnen und Bürger haben am Sonntag an einer Jubiläums-Radtour durch Essen teilgenommen, zu der der Radclub ADFC eingeladen hatte. Was es zu feiern gab, war nicht ganz so schmeichelhaft: Vor gut 30 Jahren, Ende 1991, erhielt Essen die bundesweite Anti-Auszeichnung „Rostige Speiche“ als „fahrradunfreundlichste Stadt Deutschlands.“
Die Radtour führte jetzt an Stellen, die dokumentieren sollten, wie es seitdem weiterging – im guten wie im schlechten Sinne. Angefahren wurde somit zum Beispiel der Radschnellweg RS1: „Einerseits als positives Beispiel“, sagt Jörg Brinkmann, der Leiter der Tour. „Andererseits auch als schlechtes Beispiel, denn seit Jahren stockt der Weiterbau vom Univiertel aus in Richtung Osten.“
In Stoppenberg gibt es immer noch eine Unterbrechung des Radwegs
Weitere Ziele: Beispiele für Streckenunterbrechungen, die ärgerlich und gefährlich sind – Marktplatz Stoppenberg – oder Beispiele für Lösungen, die der ADFC für gelungen hält. Zum Beispiel die Einrichtung von Fahrradstraßen zwischen Kray und Steele oder Frohnhausen und Rüttenscheid.
Brinkmann, der viele Jahre an vorderster Front beim ADFC stand, schilderte kundig die Entwicklungen von Radwegen, die Einrichtung von fahrradfreundlichen Kreuzungen – und wies vielfach auf Stellen hin, wo die Entwicklung nach Ansicht des ADFC deutlich hinterher hängt.