Essen-Rellinghausen. In allen Stadtbezirken soll es künftig Seniorengruppen geben, die ihre Freizeit selbst gestalten. Start ist in Rellinghausen. Was geplant ist.

  • Die Zentren 60 plus gibt es seit Anfang 2020 in Essen.
  • Offene Seniorenarbeit soll das Angebot ergänzen.
  • Erstes Netzwerk gründet sich in Rellinghausen-Stadtwald.

Anfang 2020 hat die Stadt in jedem der neun Bezirke ein Zentrum 60 plus installiert, um eine wohnortnahe Anlaufstelle für Seniorinnen und Senioren zu schaffen. Zusätzlich soll es Seniorennetzwerke in den Stadtteilen geben. Deren Gründung wurde in den vergangenen zwei Jahren immer wieder durch die Corona-Pandemie ausgebremst. Jetzt startet das erste Seniorennetzwerk für Rellinghausen und Stadtwald. Was geplant ist und wann es losgeht.

Start ist am Montag, 2. Mai, 18 bis 20 Uhr, im evangelischen Gemeindezentrum an der Bodelschwinghstraße 6. Die Stadt wird in den nächsten Tagen die rund 2600 Bürgerinnen und Bürger zwischen 60 und 75 Jahren in Rellinghausen und Stadtwald anschreiben und zur Gründungsveranstaltung einladen. Die ersten drei Treffen finden im Gemeindezentrum statt, dann müssen sich die einzelnen Gruppen selbst um Räumlichkeiten kümmern. „Wir sind hier ziemlich ausgebucht, da muss man im Einzelfall schauen, ob wir Räume zur Verfügung stellen können, ohne Gruppen der Gemeinde zu verdrängen“, erklärt Pfarrer Markus Söffge.

Organisiert wird die Auftaktveranstaltung vom Zentrum 60 plus in Rüttenscheid in Kooperation mit der evangelischen Gemeinde Rellinghausen, Mitgliedern des runden Tisches in den Stadtteilen und dem Verein „Zwar“ (Zwischen Arbeit und Ruhestand).

In Essen gibt es seit 2020 zehn Zentren 60 plus

Insgesamt gibt es zehn Zentren 60 plus in Essen – neun in den Bezirken und ein internationales, das in Altenessen ansässig ist. Das Zentrum für den Stadtbezirk II (Rüttenscheid, Rellinghausen, Stadtwald, Bergerhausen) befindet sich an der Isenbergstraße in Rüttenscheid. „Da es in Bergerhausen bereits das Netzwerk Zwar gibt, war es naheliegend, jetzt in Rellinghausen-Stadtwald mit diesem Angebot der offenen Seniorenarbeit zu starten“, sagt Hartwig Paus, der als Diplom-Pädagoge das Zentrum im Isenberg-Treff betreut. Die anderen Bezirke wollen laut Paus nach den Sommerferien mit den Seniorennetzwerken starten.

Eingebunden werden sollen vor allem ältere Menschen, die wenige soziale Kontakte haben und nicht in Vereinen oder Gruppen integriert sind. „Sie können sich überlegen, was sie gerne gemeinsam mit anderen tun möchten oder was sie selbst anbieten können“, sagt Hartwig Paus. Welche Gruppen sich bildeten, hänge von den Bedürfnissen der Menschen ab. Möglich sei vieles: Skatrunden, Wander- oder Radfahrgruppen, Gruppen, die sich zu Theater-, Kino- oder Museumsbesuchen treffen, die selbst Theater spielen oder musizieren wollen, die sich mit neuen Medien beschäftigen und vieles mehr.

Zur Auftaktveranstaltung werden 100 bis 150 Leute erwartet

Im Vorfeld habe es seit Sommer vergangenen Jahres Gespräche mit der evangelischen und katholischen Gemeinde, der Arbeiterwohlfahrt, der Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald und der Seniorenbeauftragten im Bezirk II, Barbara Hofmann, gegeben. Dabei seien die Planungen für den Start des Seniorennetzwerks konkretisiert worden. „Wir gehen davon aus, dass etwa 100 bis 150 Leute zur Auftaktveranstaltung kommen. Ein Teil davon wird dann entscheiden, dass es kein Angebot für sie ist. Die anderen werden sich in Basisgruppen zusammenfinden, die sich zweimal im Monat treffen“, erläutert Paus.

Basistreffen finden zweimal im Monat statt

Die Basistreffen sollen künftig jeweils am zweiten und vierten Montag im Monat stattfinden.Auskünfte erteilt Hartwig Paus im Zentrum 60 plus an der Isenbergstraße 81, unter 0201 260958 oder per E-Mail: hartwig.paus@ekir.de .

Schon zu Beginn wird es darum gehen, was sich für die Teilnehmenden nach dem Eintritt in den Ruhestand bzw. dem Ende der Familienphase geändert hat und welche Erwartungen sie an die kommende Zeit haben. „Dabei soll es auch um Wünsche und Träume gehen, die bisher nicht verwirklicht werden konnten“, so Paus. Die nächsten Treffen werden jeweils montags am 16. und 30. Mai sowie 20. Juni, 18 bis 20 Uhr, stattfinden. Die Gruppen sollen sich und ihre Aktivitäten in Zukunft selbst organisieren, im ersten Jahr werden sie von den Verantwortlichen des Zentrums 60 plus und des Vereins „Zwar“ begleitet.

Das Netzwerk ist überparteilich und nicht konfessionell gebunden

„Wichtig ist, dass das Netzwerk überparteilich und nicht konfessionell gebunden ist, die evangelische Gemeinde stellt lediglich die Räume für die ersten Veranstaltungen zur Verfügung“, so Paus. Ziele seien neben neuen Kontakten eine lebendige Nachbarschaft, bürgerschaftliches Engagement im Stadtteil, gegenseitige Unterstützung beim gemeinsamen Älterwerden und eine hohe Lebensqualität im vertrauten Umfeld bis ins hohe Alter.