Essen. Wie kann man Gas und Strom einsparen? Antworten auf diese Frage angesichts des Ukraine-Kriegs gibt die Verbraucherzentrale Essen. Zu den Tipps.
Wie können Privathaushalte ganz konkret Strom und Gas einsparen? Diese Frage stellen sich angesichts des Ukraine-Krieges auch Essenerinnen und Essener. Die Bundesregierung hat jüngst die sogenannte Frühwarnstufe des „Notfallplans Gas“ ausgerufen.
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Die Versorgung sei für Privathaushalte zwar gesichert, aber es sei mit einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgung zu rechnen. „Schon kleinere Anpassungen können Einfluss auf den Energieverbrauch nehmen”, erklärt Ingo Döring, von der Verbraucherzentrale in Essen.
Energiesparen: Diese Tipps hat die Verbraucherzentrale Essen:
- Heizkörper entlüften: Werden die Heizkörper nicht im vollen Umfang warm oder sind gluckernde Geräusche zu hören, ist meist Luft im Spiel. Die Heizanlage muss dann mehr Energie aufbringen, um Räume zu erwärmen. Abhilfe bringt die Entlüftung mit einem Entlüfterschlüssel. Damit lässt sich einfach und unkompliziert die Luft aus den warmen Heizkörpern ablassen. Sowohl vor als auch nach der Entlüftung ist der Druck im Heizungssystem zu prüfen. In einem Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung ist dafür eine Rücksprache mit dem Vermieter bzw. der Hausverwaltung empfehlenswert.
- Thermostate richtig einstellen: Überheizte Räume kosten unnötig Energie. Jedes Grad weniger senkt den Verbrauch um etwa sechs Prozent. Mit den Thermostaten lässt sich für jeden Raum die individuelle Wohlfühltemperatur einstellen. Üblicherweise wird auf Stufe 3 etwa 20 Grad Celsius erreicht, zwischen den Stufen ergeben sich je drei bis vier Grad Unterschied. Im Schlafzimmer reichen oft 16 bis 18 Grad.
- Heizkörper freihalten: Heizkörper nicht mit Vorhängen verdecken und mit Möbeln zustellen. Die Heizenergie kann sonst nicht voll ausgenutzt werden, da die Wohnräume dadurch nicht gleichmäßig aufgeheizt werden können.
- Fenster und Türen dicht: Undichte Außentüren und Fenster vergrößern Wärmeverluste. Um die Dichtigkeit von Fenstern zu prüfen, kann ein Blatt Papier zwischen Rahmen und geschlossenem Fenster geklemmt werden. Lässt sich das Papier nicht herausziehen, ist das Fenster dicht genug.
- Stromsparen: Bei der Beleuchtung ist es sinnvoll, Glüh- und Halogenlampen durch sparsame LED zu ersetzen. Sie verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom. Elektronische Geräte, die nicht rund um die Uhr mit Strom versorgt werden müssen, lassen sich am besten über eine schaltbare Steckerleiste betreiben. Dann können alle Geräte auf einmal abgeschaltet werden. Über Nacht lässt sich das WLAN am Router ausstellen, um den Stromverbrauch zu reduzieren. Ebenso sollten Ladegeräte von Smartphones oder Tablets nicht ungenutzt in der Steckdose stecken. Verzichtet werden sollte bei Elektrogeräten auf den Stand-by-Modus.
- Energieeffiziente Geräte: Durchschnittlich ein Drittel des Stromverbrauchs im Haushalt lassen sich auf Geräte zur Kommunikation und Unterhaltung zurückführen. Darunter fallen Fernseher, Computer, Spielekonsolen etc. Hier lohnt es sich, auf besonders effiziente Geräte zu setzen. Aber auch Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Gefriergerät, Waschmaschine oder Trockner belasten die Stromrechnung. Bei solchen Großgeräten macht es laut Verbraucherzentrale Sinn, nach etwa 10 bis 15 Jahren auszurechnen, ob sich ein Neukauf lohnt.
Wer eine ausführliche Energieberatung machen möchte, kann sich bei der Verbraucherzentrale in Essen melden (0201 649574-01). Informationen dazu gibt es aber zum Beispiel auch bei den Stadtwerken (Tel. 0201 8001442), der Architektenkammer NRW (Tel. 0211 4967-0) oder der Ingenieurkammer-Bau NRW (Tel. 0211 13067-0).