Essen. Trotz des Endes der Maskenpflicht lassen fast alle Schülerinnen und Schüler sowie Pädagogen die Maske auf.

Das Ende der Maskenpflicht hat bislang kaum Auswirkungen an Essener Schulen. Das macht eine Umfrage am Montagmorgen vor Schulen deutlich.

Vor der Andreas-Grundschule im Stadtteil Rüttenscheid ist am Montag um kurz vor acht einiger Andrang: Mütter und Väter bringen ihre Kinder zu Fuß zum Unterricht – schnell noch ein Abschiedskuss, eine Umarmung – und: „Setz’ Deine Maske auf!“ Jeder Junge und jedes Mädchen passiert das Schultor mit Mund- und Nasenschutz im Gesicht. „Ich bin selbst Lehrer“, sagt ein Vater, „und ich finde es ein Unding, dass eine Woche vor den Osterferien die Maskenpflicht abgeschafft wird.“ Selbstverständlich trügen seine Kinder angesichts der hohen Infektionszahlen weiter den Mund- und Nasenschutz. Eine Mutter pflichtet ihm bei: „Wir wollen Ostern in den Urlaub fahren, und eine Infektion käme jetzt sehr ungelegen.“

Schulen empfehlen häufig das Tragen einer Maske

Eine weitere Mutter hat eine Studie gelesen, die festgestellt hat, „dass die Kinder sich mittlerweile total an die Maske gewöhnt haben“, entsprechend sei es auch für sie keine Frage, das Ende der Maskenpflicht zu ignorieren.

Viele Schulen haben in E-Mails oder Briefen an die Eltern die Empfehlung ausgesprochen, die Kinder weiter mit Maske auszustatten und angekündigt, dass auch Lehrerinnen und Lehrer weiter die Maske tragen werden. Wobei immer unterstrichen wird, dass es sich bloß um eine Empfehlung handelt: „Wenn Schulleitungen einen Appell aussprechen, der nicht verbindlich ist, hat das trotzdem häufig die Wirkung einer Verordnung“, sagt der Leiter einer großen Essener Grundschule. Entsprechend sensibel müsse man jetzt damit umgehen, dass die Maske nur noch freiwillig getragen wird – und dass Schülerinnen und Schüler, die keine Maske mehr tragen, nicht ins Abseits gestellt werden.

„Bei uns trägt jeder eine Maske“, sagt ein Achtklässler

„Bei uns trägt jeder eine Maske heute“, berichtet ein Achtklässler, der am Montagmorgen vor dem Helmholtz-Gymnasium sitzt. „Wer sie weglassen würde, würde sich wohl Sprüche anhören müssen.“ Selbst in der Jahrgangsstufe Q2, also dem Abi-Jahrgang, der an diesem Montag seine „Motto-Woche“ startet, verzichtet nicht auf die Maske: „Kostüm und Maske, das geht durchaus“, sagen zwei Q2-Schülerinnen, die vorm Helmholtz-Gymnasium stehen – die eine ist als „Winnie Pooh“ verkleidet mit Plüsch-Ohren und schwarz geschminkter Nase, die andere hat eine rote Langhaarperücke auf – sie geht als „Black Widow“, eine Comic- und Filmfigur aus dem „Marvel“-Fantasy-Universum. Die „Motto-Wochen“ an Gymnasien und Gesamtschulen finden jetzt übrigens zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder statt – so lange fielen auch sie Corona zum Opfer. In der „Motto-Woche“, der letzten Woche vor den Osterferien, kommen die Schülerinnen und Schüler des Abi-Jahrgangs täglich anders verkleidet - immer nach einem Motto - zur Schule. Damit feiern sie das Ende der Unterrichtszeit, denn nach den Osterferien beginnen die Abi-Prüfungen.