Freisenbruch. Die alte Eisenbahnbrücke am S-Bahn-Halt Eiberg wird abgerissen, das hat der Essener Rat jetzt beschlossen. Zunächst folgt eine Zwischenlösung.
Jetzt ist der Abriss der maroden Eisenbahnbrücke am S-Bahn-Halt in Eiberg beschlossen. Zudem soll nun zunächst eine Behelfsbrücke am Sachsenring errichtet werden. Zu groß wäre das Risiko, Fahrzeuge dort weiter fahren zu lassen – dabei ist das zulässige Gewicht bereits auf 3,5 Tonnen herabgesenkt worden. Das reicht offenbar nicht.
Dem Beschluss der Politik gingen neue Erkenntnisse zum Zustand des Bauwerks voraus, denn eine weitere Schadensanalyse hat es im Dezember 2021 gegeben. Dann stand schnell fest: „Eine Aufrechterhaltung des Bauwerks bis zur Fertigstellung einer Ersatzbrücke birgt ein zu großes Risiko für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen“, teilt die Stadt jetzt mit. Damit ist auch die Idee, die Behelfsbrücke über die bestehende zu bauen, endgültig vom Tisch.
Piktogramme auf der Fahrbahn weisen auf das Höchstgewicht von 3,5 Tonnen hin
Um das Risiko zu minimieren, ist bereits das Höchstgewicht der Fahrzeuge (bis zu 3,5 Tonnen) angepasst worden, Piktogramme auf der Fahrbahn weisen darauf hin. Das war eine erste Reaktion, nachdem vor mehr als zwei Jahren der schlechte Zustand der vielbefahrenen Brücke bei der damals anstehenden Hauptprüfung bekannt geworden war. Das Bauwerk stammt etwa von 1926 und ist laut Stadt eine „Wegeverbindung mit hoher verkehrlicher Bedeutung zwischen den Stadtteilen Horst und Freisenbruch“.
Nun sieht der Zeitplan vor, dass der Bau der Behelfsbrücke zeitnah umgesetzt werden soll. Mit Beginn der Herbstferien soll es zunächst eine Vollsperrung geben, um Bauarbeiten (Rückbau und Bau der Behelfsbrücke) vorzubereiten. Dafür sollen in Absprache mit der Bahn die ohnehin parallel laufenden Sperrzeiten im vierten Quartal genutzt werden. „Bei planmäßigem Verlauf kann die Behelfsbrücke mit Beginn der Weihnachtsferien freigegeben und wieder vom öffentlichen Verkehr genutzt werden“, kündigt die Stadt an.
Ein Kleinbus verbindet die Quartiere Hörsterfeld, Eiberg und Bergmannsfeld
Buszeiten und Ticketverkauf
Die Pendelbuslinie verkehrt zwischen dem Bergmansnfeld, Eiberg und dem Hörsterfeld im 20-Minuten-Takt montags, di und do zwischen 8.45 und 11.45 Uhr; donnerstags zusätzlich zwischen 15.05 und 18.05 Uhr.Die Ruhrbahn weist darauf hin, dass im Bus keine Tickets gekauft werden können. Die sind über die App Zäpp erhältlich. Es gilt der VRR-Tarif.
Derzeit rollt nun weiterhin auch der provisorische Busverkehr, da die Busse der Ruhrbahn mit der Senkung des Gewichts diese Strecke auch nicht mehr nutzen können. Nach massivem Protest der Fahrgäste und auch aus der Politik reagierten Stadt und Ruhrbahn. Ein Kleinbus verbindet nun die Quartiere Hörsterfeld, Eiberg und Bergmannsfeld. Mit zwei Wermutstropfen: Die Linie E84 pendelt nur zu ausgewählten Zeiten an Wochentagen. Und: Fahrgäste (maximal acht) können kein Gepäck, keine Einkaufstrolleys oder Rollatoren mitnehmen.
Derweil plant die Stadt nun das weitere Vorgehen, „da sowohl die Option des Kaufs als auch die Anmietung der Behelfsbrücke möglich ist“. Wie die Entscheidung am Ende auch ausfällt, die geschätzten Kosten belaufen sich jeweils auf rund 1,75 Millionen Euro. Die volle Summe wird aus städtischen Eigenmitteln finanziert werden müssen. Ausgewählt werden soll die Variante, die sich dann als wirtschaftlicher erweisen wird und bei der vor allem auch die Bauteile verfügbar sein werden. Der frühestmögliche Termin wiederum für den Baustart des tatsächlichen Brücken-Ersatzbaus lässt dann noch auf sich warten: Es wird wohl 2026 werden.