Essen-Werden. Die Begleitung Sterbender hat sich die ökumenische Hospizgruppe Werden zur Aufgabe gemacht. Neu im Amt ist ihre Koordinatorin Rafaela Schmitz.

Der Verein zur Förderung der ökumenischen Hospizgruppe Werden hat für Beate Salomon-Bock eine Nachfolge gefunden; die neue Koordinatorin wird Mitte August einsteigen. Für den Übergang wurde eine gute Lösung gefunden, so Vorsitzende Hedwig Reinhard: „Wir sind so froh, dass Rafaela Schmitz ohne Zögern in die Bresche gesprungen ist.“

Ehrenamtliche kommen zusätzlich zu professionellen Helfern

Die 58-Jährige gelernte Krankenschwester war 22 Jahre im Oberhausener Hospiz tätig, hat etliche Qualifikationen als Palliativfachkraft erworben. Ab September wird sie am Essener TMS-Bildungsinstitut unterrichten: „Ich gehe strukturiert vor. Und ich rede Klartext.“ Es sei wichtig, dass Begleiter und Begleiteter einen Bezug zueinander aufbauen, dass sie sich vertrauen.

Koordinatorin Rafaela Schmitz ist Krankenschwester und bringt Erfahrungen aus der Hospizarbeit in einer Oberhausener Einrichtung mit.
Koordinatorin Rafaela Schmitz ist Krankenschwester und bringt Erfahrungen aus der Hospizarbeit in einer Oberhausener Einrichtung mit. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Auch wolle sie mit einer Fehleinschätzung aufräumen: „Unsere Begleitung beginnt nicht erst am Sterbebett, sondern viel früher.“ Die Ehrenamtlichen kämen zusätzlich zu den professionellen Helfern, zu Freunden und zu den Angehörigen.

Beziehungsaufbau zu den Betreuten braucht Zeit

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„Gerade für sie ist eine ehrenamtliche Begleitung eine oft dringend nötige Entlastung. Wir begleiten auch Übergänge. Selbst wenn ein Mensch vom Hospiz ins Altenheim verlegt wird, kann die Begleitung weiterlaufen. Sie kann aber auch beendet werden, falls es gesundheitlich deutlich besser geht.“

Für die Begleitung werde weder eine ärztliche Bescheinigung benötigt, noch koste sie, genauso wenig wie die Beratungsgespräche, erklärt Schmitz.

Die erste Kontaktaufnahme gehe sie ergebnisoffen an: „Was läuft gut? Was ist noch nötig? Erst danach denke ich über geeignete Ehrenamtliche nach.“ Hedwig Reinhard nickt: „Dinge müssen ja auch wachsen.“ Aus anfänglichen Bedenken seien schon oft warmherzige Beziehungen geworden: „Das braucht aber Zeit.“

Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Kräfte läuft seit Januar

Rafaela Schmitz sei ein absoluter Glücksfall: „Nicht etwa, dass die Menschen denken, unser begleitender Dienst würde zurzeit nicht stattfinden. Im Gegenteil, im Moment läuft ein Vorbereitungskurs für zukünftige Begleiter.“

Die Koordinatorin hat sich ein Bild gemacht: „Das sind neun motivierte Menschen.“ Am 14. Januar begann der Grundkurs, dem nun ein Praktikum folgt in Krankenhaus, Alteneinrichtung oder palliativem Pflegedienst. Der Aufbaukurs endet Ende Mai, die Zertifikate werden dann in einem Entsendungsgottesdienst feierlich übergeben.

>>> Sprechzeiten im Hospiz in Essen-Werden

Rafaela Schmitz hält ihre Bürozeiten in der Dudenstraße 14 in Essen-Werden flexibel und nach Absprache. Unter 0170 81 87 197 und ambulante-hospizgruppe@hospizarbeit-werden.de ist sie wochentags zu erreichen, am Wochenende übernehmen Ehrenamtliche.