Essen-Werden. . Vor 20 Jahren begründeten Dorle Streffer und Adelheid Kröger die ökumenische Hospizarbeit in Werden. Die jubiläumsfeier wurde zu einer Art Abschied.

20 Jahre ist es her, da begann die Hospizarbeit in Werden, von Dorle Streffer und Adelheid Kröger ins Leben gerufen. Im Mai 2011 konnte das „Christliche Hospiz Werden“ als eigene GmbH eröffnet werden. Hier an der Dudenstraße konnten bereits 400 Schwerstkranke ihre letzten Tage in Würde verbringen.

Der Rahmen für eine Ehrung dieser Tätigkeit war gut gewählt. Zunächst wurde in der Basilika ein Gottesdienst gefeiert, dann ging es die paar Schritte zur Folkwang Universität, in deren Aula ein großartiger Festakt die Hospizgruppe in Werden würdigte.

Die etwa 30 Frauen und Männer unterschiedlicher Berufs- und Altersgruppen kommen aus den katholischen und evangelischen Gemeinden. Sie haben sich in Seminaren und Vorträgen auf diese schwere Aufgabe vorbereitet und bilden sich ständig weiter. Ihre Arbeit ist ehrenamtlich und unterliegt selbstverständlich der Schweigepflicht.

Basis ist der christliche Glaube

Basis ist der christliche Glaube, sie möchten durch ihre Hingabe zeigen, dass Gottes Liebe auch im Sterben trägt, Angst nehmen, etwa die, mit unerträglichen Schmerzen allein zurück zu bleiben. Vor allem aber einfach nur als Mensch für den Menschen da sein. Der ehemalige Essener Superintendent Irmenfried Mundt war ein Weggefährte der ersten Stunde, sieht hier eine der Architektinnen der Ökumene in Werden: „Dorothea, Sie sind ein Gottesgeschenk, für ihre Familie, für uns in Werden, schon viel länger als diese 20 Jahre.“

Dorothea Streffer war und ist der Motor, die Idee hinter der Sache. Das kleine Persönchen mit der großen Ausstrahlung betonte immer wieder, dass ihr Dank all‘ ihren Mitstreitern gelte, ohne die es ja gar nicht gegangen wäre: „Es ist zu viel der Ehre. Zu dieser Arbeit gehört eine große Gruppe. Diese Menschen sollten wir im Blick behalten.“ Die Jubiläumsfeier wurde auch eine Art Abschied. Dorle Streffer legte ihr Amt der Vorsitzenden nieder und wurde zum Ehrenmitglied berufen.

Ihre Nachfolgerin Hedwig Reinhard stellte sich vor, die 67-Jährige hat durch sehr leidvolle eigene Erfahrung zur Hospizarbeit gefunden. Die frühere Gymnasiallehrerin betonte, dass für sie als Neuling die Orientierung noch schwierig sei: „Es gibt viel zu lernen, viel zu verstehen. Über aller Bürokratie dürfen wir nicht den zentralen Punkt aus den Augen verlieren, den Menschen. Ich wünsche uns Mut und Entschlossenheit, aber auch Geduld und Durchhaltevermögen.“

Christian Streffer sprach abschließende Worte, auf besonderen Wunsch seiner Frau: „Sie meinte, nun dürfe ich endlich mal mein Herz ausschütten, da ich in den Jahren so gelitten hätte. Aber dem ist nicht so. Ich habe viel gelernt, zum Beispiel, geduldig und in Demut zuzuhören. Oft war ich der Telefonist vom Dienst und erfuhr so viel von der Dankbarkeit der Betroffenen. Dafür möchte ich danken.“

Viel und reichlich wurde Dorle Streffer gewürdigt, auch beschenkt, doch die Anwesenheit ihrer Familie und besonders die warmen und liebevollen Worte ihres Mannes waren gewiss das schönste Geschenk.