Essen-Heidhausen. Der Quartierbus 190 in Essen bekommt eine zusätzliche Haltestelle „Zum Timpen“. Wie das von den Menschen im Stadtteil Heidhausen gefeiert wird.

Die Stimmung ist ausgelassen bei der Landbevölkerung. Hoch oben in Heidhausen steigt eine fröhliche Party. Zu den Klängen von „Hoch auf dem gelben Wagen“ werden Sekt und Muffins gereicht.

Bürgerschaft bereitete einen fröhlichen Empfang

Die Bezirksvertretung IX hatte, auf Antrag der SPD-Fraktion, vor einem Jahr einstimmig gefordert, auf der Quartierbus-Line 190 eine zusätzliche Haltestelle „Zum Timpen“ einzurichten. Noch im Juni hatte es aber geheißen, erst müsse ein neuer Gehweg her, möglichst barrierefrei, damit sei aber in absehbarer Zeit nicht zu rechnen.

Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt (3.v.l.) freut sich besonders für die Kinder in Heidhausen, die jetzt nicht mehr so weit zur nächsten Bushaltestelle laufen müssen.
Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt (3.v.l.) freut sich besonders für die Kinder in Heidhausen, die jetzt nicht mehr so weit zur nächsten Bushaltestelle laufen müssen. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Christoph Lademann ist Bereichsleiter Verkehrsmanagement bei der Ruhrbahn: „Ich bin ja schon lange im Geschäft, aber einen derart fröhlichen Empfang habe ich noch nie erlebt.“ Die Haltestelle an dieser Stelle sei in der Tat nicht einfach zu realisieren gewesen. Doch nach intensivem Austausch mit den Anliegern habe man sie doch einrichten können: „Ein gutes Beispiel, wie Zusammenarbeit funktionieren kann von Ruhrbahn, Politik, Verwaltung und Bürgern, die ja unsere Kunden sind.“

In Zukunft großer Vorteil für die Schulkinder

Das kann Ruhrbahn-Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Beul nur bestätigen: „Die Initiative kam aus der Bevölkerung. Uns ist es sehr wichtig, zu wissen, wo Bedarf ist im ÖPNV. Wir möchten doch keine leeren Busse durch die Gegend schicken.“ Allerdings könne natürlich nicht immer jeder Wunsch der Bürger erfüllt werden.

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„Ich freue mich besonders für die Kinder, die jetzt den Bus nutzen können“, sagt Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt. Was der ansässige Landwirt Thomas Leuchten unterstreicht: „Ich bin noch mit dem Schulbus gefahren, der Mitte der 1990er Jahre eingestellt wurde.“ Inzwischen lebten hier aber wieder um die 16 schulpflichtige Kinder, die weit laufen müssten bis zur nächsten Haltestelle. Also würden sie mit dem Auto kutschiert, obwohl der Bus vor der Tür vorbei fahre.

Auch sei man genervt von Nutzern des beliebten Kettwiger Panoramasteiges, der genau hier entlang führt. Überall werde wild geparkt: „Auch deswegen haben wir die zusätzliche Haltestelle gefordert“, so Leuchten.

Benötigte Aufstellfläche gehört der Stadt Essen

Günstig: Es stellte sich heraus, dass die für die Haltestelle benötigten Aufstellflächen ohnehin der Stadt gehören. Yannick Lubisch und Stephan Sülzer von der örtlichen CDU freuen sich, dass die Linie 190 noch mehr an Attraktivität gewinnt: „Der nächste wichtige Schritt, nachdem wir bereits erfolgreich die Anbindung der Ruhrlandklinik verteidigt haben.“

SPD-Politiker Benjamin Brenk sieht das ähnlich: „Schon die Einrichtung dieser Quartierbus-Linie war eine Pionierarbeit von Politik, Anwohnern und Vertretern der Ruhrlandklinik.“