Essen. Anmeldungen fürs Schuljahr 22/23: Unter den Essener Gymnasien und Gesamtschulen gibt es jeweils einen großen Gewinner. Übersicht: Alle Zahlen.

Einen eindeutigen Sieger gibt es bei den Anmeldungen an den weiterführenden Schulen fürs kommende Schuljahr. Essens ältestes Gymnasium, das Burggymnasium in der Innenstadt, konnte seine Anmeldezahl von 66 (Stichtag 24. Februar 2021) auf 111 fast verdoppeln. Das ist ein großer Erfolg für die neue Schulleiterin Simone Reuen, die die Schule seit Dezember 2020 leitet und dem traditionsreichen Haus, das zuletzt einige Aufs und Abs durchleben musste, zu einer neuen Zukunft verhelfen will. Ansonsten ist das Gymnasium Werden mit 164 eingegangenen Anmeldungen das stadtweit nachfragestärkste Gymnasium geworden - nicht zum ersten Mal.

Auch die Gesamtschulen, deren Anmeldephase bereits Anfang Februar erfolgte, konnten einen eindeutigen Sieger ermitteln: 296 Jungen und Mädchen wollten auf die Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Schonnebeck. Die Schule bezog im Sommer einen beeindruckenden Neubau. Tatsächlich angenommen werden konnten an der Heinemann-Gesamtschule aber nur 162 Kinder, mehr Platz gibt es nicht.

Hier lesen Sie einen weiteren, aktuellen Bericht zum Thema: Fast jeder zweite will aufs Gymnasium.

Die einzelnen Schulformen im Überblick:

Gymnasien: Das Mädchengymnasium kann keinen neuen Aufschwung verzeichnen

Bei den Gymnasien fällt auf, dass das Mädchengymnasium Borbeck trotz intensivster Bemühungen nicht aus dem Zahlen-Tief herauskommt. Wieder konnten nur 58 Anmeldungen entgegengenommen werden – auf Dauer ist das zu wenig. Muss man in Borbeck die Frage neu diskutieren, ob die so genannte „Mono-Edukation“ – das geschlechtergetrennte Unterrichten – noch zeitgemäß ist? Das „MGB“ ist landesweit das einzige städtische Mädchengymnasium; in Essen hatten sich die kirchlichen Schulen Mariengymnasium im Jahr 2010 und das BMV in Holsterhausen im Jahr 2012 von dem Konzept getrennt, nur Mädchen zu unterrichten.

Ansonsten sind eigentlich alle Gymnasien stark gefragt – ein deutlicher, überraschend neuer Trend nach oben oder unten ist nirgendwo erkennbar.

Gesamtschulen: Nachfrage sehr unterschiedlich

Die aktuellen Zahlen der Gesamtschul-Anmeldungen in der städtischen Übersicht zeigen nicht die reale Nachfrage: Die offiziellen Zahlen sind jene nach der schulforminternen Umverteilung. Vorher, am Anmelde-Stichtag, waren folgende Zahlen zusammengekommen: Die meisten Anmeldungen hatte Gustav Heinemann in Schonnebeck (296 Anmeldungen), gefolgt von der Gesamtschule Borbeck (208), Frida Levy (Innenstadt, 183), Holsterhausen (161), Bockmühle (Altendorf, 133), Nord (Vogelheim, 105); Erich Kästner, Steele (87).

Realschulen: In den Stadtteilen stark

Beim Blick auf die Realschul-Zahlen sind ebenfalls gravierende Unterschiede erkennbar – während Brändström (Bergerhausen) oder Gertrud Bäumer (Altenessen) traditionell mehr Anfragen erhalten als freie Plätze zur Verfügung stehen, kommt die Realschule in Essens geographischer Mitte – Bertha von Suttner, Rüttenscheid – nicht aus den niedrigen Zahlen heraus. Wieder nur 35 Anmeldungen. Warum diese und andere nachfrageschwache Schulen dann doch im Sommer mit ausreichender Schülerzahl starten, liegt an den Umverteilungen, die noch vorgenommen werden. Warum die Theodor-Goldschmidt-Realschule im Ostviertel, die ein starkes Förder-Profil hat, diesmal auf Anhieb nur 39 Anmeldungen erzielen konnte, muss man vor Ort sicher noch genauer ergründen.

Hauptschulen: Schwache Zahlen, aber stabile Perspektive

Vier Hauptschulen gibt es noch in Essen; die jüngste Neugründung ist die erfolgreichste: Die „Glückauf-Schule“ in Katernberg (Standort Termeerhöfe und Bischoffstraße, Altenessen) kommt auf stolze 28 Anmeldungen. Das ist ein vergleichsweise guter Wert. Hauptschulen werden ansonsten auf Anhieb erst mal kaum nachgefragt; die gut erreichbare und traditionsreiche Hauptschule an der Wächtlerstraße zum Beispiel kommt auf gerade mal 13 Anmeldungen. Doch da wird, wie woanders auch, bis zum Sommer sicher noch einiges passieren. Die Hauptschulen gelten mittlerweile als unverzichtbar, unter anderem, weil sie mit einigem Erfolg bildungsferne Kinder und Jugendliche unterrichten.

Überblick: Alle Zahlen – alle Schulen

Hauptschulen

  • Hauptschule an der Wächtlerstraße, Südostviertel 13
  • Hauptschule Bochold 14
  • Glückauf-Schule, Katernberg/Altenessen 28
  • Katholische Hauptschule Steele -Marienschule- 21

Realschulen

  • Theodor Goldschmidt Realschule, Ostviertel 39
  • Elsa-Brändström-Realschule, Bergerhausen 129
  • Albert-Einstein-Realschule, Rellinghausen 118
  • Bertha-von-Suttner-Realschule, Rüttenscheid 35
  • Helmut-Rahn-Realschule, Frohnhausen 56
  • Bertha-Krupp-Realschule, Frohnhausen 104
  • Realschule am Schloss Borbeck 70
  • Geschwister-Scholl-Realschule, Borbeck 83
  • Gertrud-Bäumer-Realschule, Altenessen 140
  • Realschule im Bezirk Zollverein, Stoppenberg 66
  • Franz-Dinnendahl-Realschule, Kray 102
  • Helene-Lange-Realschule, Steele 105
  • Realschule Essen-Überruhr 65
  • Realschule Kettwig 52

Gymnasien

  • Burggymnasium, Innenstadt 111
  • Helmholtz-Gymnasium, Rüttenscheid 152
  • Maria-Wächtler-Gymnasium, Rüttenscheid 133
  • Alfred-Krupp-Schule, Frohnhausen 99
  • Mädchengymnasium Borbeck 58
  • Gymnasium Borbeck 120
  • Leibniz-Gymnasium, Altenessen 131
  • Gymnasium Nord-Ost, Altenessen 144
  • Gymnasium an der Wolfskuhle, Freisenbruch 120
  • Carl-Humann-Gymnasium, Steele 135
  • Gymnasium Essen-Überruhr 129
  • Grashof Gymnasium, Bredeney 109
  • Goetheschule, Bredeney 93
  • Gymnasium Essen-Werden 164
  • Theodor-Heuss-Gymnasium, Kettwig 138
  • B.M.V.-Schule, Holsterhausen 155
  • Mariengymnasium, Werden 85
  • Gymnasium am Stoppenberg 90
  • Don Bosco-Gymnasium, Borbeck 93