Essen. Corona hat Trixi Strobels Debüt im Grillo-Theater erschwert. Nun freut sich die Schauspielerin über neue Aufgaben – und die erste große Kinorolle

Alles abgesagt. So startete Trixi Strobels Schauspielerleben in Essen. Proben zu „Die Rundköpfe und die Spitzköpfe“ wurden gleich nach den ersten Tagen abgebrochen und die Dreharbeiten zu ihrem ersten Kinofilm gar nicht erst begonnen. Jetzt konnte sie die Weltpremiere genau dieser Produktion „Gewalten“ bei der Berlinale miterleben und ist überglücklich.

„Erst passiert lange Zeit nichts und dann alles auf einmal“, sagt Trixi Strobel. Monate konnte sie nicht spielen. Seit Herbst war und ist sie von „Bunbury“ über „Arbeiterinnen“ bis „AufRuhr“ zu sehen und übernimmt demnächst auch die Hauptrolle in der Romanadaption von „Extrem laut und unglaublich nah“. Zugleich wurden auch noch die Dreharbeiten zu „Gewalten“ nachgeholt. Ein Kraftakt. Aber Trixi Strobel, als Beatrix in der Münchner Gemeinde Gräfelfing geboren, hat ihn gerne auf sich genommen.

„Nach der langen Zeit ist das ein echter Lichtblick“

Schließlich war sie beim Casting an der Schauspielschule Ernst Busch ausgewählt worden für die Rolle der Ivana. Wie der junge Protagonist Daniel, der seinen todkranken Vater pflegen muss, sieht sie sich einer toxischen Männerwelt ausgeliefert. Sie ist das Objekt der Begierde im Dorfleben. „Die Machtlosigkeit verbindet sie und dass sie beide den Kürzeren ziehen“, erklärt die 24-Jährige und schwärmt von dem tollen Drehbuch und den sehr poetischen Bildern des Regisseurs Constantin Hatz.

„Für mich ist es die erste bedeutende Kinorolle“. Wenn dieser Film dann auch noch auf einem der größten Filmfestivals weltweit läuft, ist das kaum zu toppen. „Das ist schon toll, dass der Film eine solche Aufmerksamkeit bekommt“, so Trixi Strobel. „Nach der langen Zeit, in der wenig möglich war, ein echter Lichtblick.“ Bis Ende der Woche ist „Gewalten“ auf der Berlinale zu sehen und demnächst auch bundesweit im Kino.