Essen-Kettwig. Die Gastronomie im historischen Wasserschloss in Essen-Kettwig hat ein neues Konzept. Wir stellen vor, welche Gaumengenüsse es im „1831“ gibt.

  • Mitten in der Pandemie erfindet das Schlosshotel Hugenpoet seine Gastronomie neu.
  • Ein Wagnis, das getragen wird durch die Anknüpfung an die Tradition feinen Essens und den Ideenreichtum eines jungen Küchenteams.
  • Wir stellen Küche und Konzept des Restaurants „1831“ vor.

Feinste Speisen, exklusiver Service und stilvolle Atmosphäre: Das möchte das Schlosshotel Hugenpoet seinen Gästen im Restaurant „1831“ bieten. In einem der Wintergärten des historischen Gebäudes mit Blick in den weitläufigen Schlosspark wurde dazu in den vergangenen Wochen einiges umgestaltet. Mit dem neuen Namen für die Schlossgastronomie verbindet das Küchenteam auch ein verändertes Konzept. Unter dem Label „Fine Dining“ werden klassische Gerichte anders gedacht.

Spagat zwischen Bodenständigem und feiner Küche

Die Außenansicht des Schlosshotels Hugenpoet in Essen-Kettwig. Freiherr Friedrich Leopold von Fürstenberg erwarb das Wasserschloss 1831 und machte es zu einem architektonischen Kleinod an der Ruhr.
Die Außenansicht des Schlosshotels Hugenpoet in Essen-Kettwig. Freiherr Friedrich Leopold von Fürstenberg erwarb das Wasserschloss 1831 und machte es zu einem architektonischen Kleinod an der Ruhr. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Küchenchef Dominik Schab und sein Team interpretieren traditionelle Küche mit einem Überraschungseffekt. Wer beispielsweise bei Hühnersuppe nur an die Zubereitung nach Art der Großmutter denkt, sollte einmal die kräftige Variante mit Steinpilz Dim Sum und Schnittlauch ausprobieren, die im „1831“ auf der Speisekarte steht.

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„Wir trauen uns den Spagat zwischen Bodenständigem und feiner Küche“, erklärt der 41-jährige Koch mit einem Lächeln. Seit 2004 ist er im Schlosshotel Hugenpoet tätig, hat während der Ausbildung in Bochum und später in Königstein (Taunus) viele unterschiedliche Erfahrungen sammeln können. Ab 2007 leitete Schab das Restaurant „Hugenpöttchen“ des Schlosshotels, das im Zuge der Pandemie an den Ursprungsort in die Remise zurückgekehrt war (und nun erst einmal als Lokalität pausiert).

Ideen für neue Kulinarik entstehen im Küchenteam

„Ich habe Spaß an guten Produkten und versuche immer, das Beste aus ihnen herauszuholen“, ist das Credo des Küchenchefs. Ideen, wie Kulinarik neu definiert und anders in Szene gesetzt werden kann, entstünden dabei immer im Team, betont er. Ihm zur Seite stehen Junior-Souchef Nils Förster (37) und David Bald (32), die früher bereits in der Schlosshotel-Küche am Herd standen und nun nach einigen gastronomischen Ausflügen nach Kettwig zurückgekehrt sind.

Historisches Inventar (wie diese 300 Jahre alten Bilderrahmen) lässt die Geschichte des Wasserschlosses Hugenpoet wieder lebendig werden.
Historisches Inventar (wie diese 300 Jahre alten Bilderrahmen) lässt die Geschichte des Wasserschlosses Hugenpoet wieder lebendig werden. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Auf der Speisekarte des „1831“ werden Freunde veganer Gerichte ebenso berücksichtigt wie jene, die Fisch und Fleisch bevorzugen. Als Vorspeise gibt es beispielsweise ein Tatar vom Jungbullen mit Bonito und Gurke, das mit Joghurt und Jalapeno abgerundet wird. Ein Ricotta mit Birne wird auf Pumpernickel präsentiert. Zum rustikalen Vollkornbrot gesellen sich Radicchio und Walnüsse.

Die kulinarischen Kreationen des neuen Restaurants „1831“ befinden sich im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne.
Die kulinarischen Kreationen des neuen Restaurants „1831“ befinden sich im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Crème brûlée mit Tonkabohnen, Roter Bete und Himbeeren

Als Hauptspeise findet sich etwa die klassische Rinderroulade, angereichert mit wildem Brokkoli, Bacon Jam und Röstgemüse-Kartoffelschnitte. Die Entenbrust wird mit verschiedenen Zwiebelgewächsen – von der weißen Zwiebel bis zum Porree – präsentiert. „Jede Zwiebel trägt durch ihre spezielle Verarbeitung mit einer anderen Note zum Geschmackseindruck bei“, erklärt Dominik Schab, der zum Fleisch Kartoffelpüree reicht.

Öffnungszeitenim Restaurant 1831

Von Montag bis Sonntag ist das Restaurant 1831 sowohl mittags von 12 bis 14.30 Uhr als auch am Abend von 18 bis 23 Uhr geöffnet.

Mittags gibt es die Gerichte à la carte, abends wird zusätzlich eine Menüfolge von vier bis sechs Gängen angeboten, die alle zwei Monate wechselt.

Reservierungen können sowohl online auf www.hugenpoet.de unter dem Punkt Kulinarik getätigt werden oder unter 02054 120 40.

Bei einer Gruppengröße bis sechs Personen kann à la carte gewählt werden. Für größere Gruppen bis maximal zehn Personen ist vorab ein Menü abzustimmen, welches durch diverse Add-ons am Abend beliebig ergänzt werden kann.

Zum Abschluss können die Gäste als Dessert ein Olivenöleis mit Ananasgranité, eine 70-prozentige Guanaja-Schokolade oder eine Crème brûlée mit Tonkabohnen, Roter Bete und Himbeeren genießen. Das Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne wird begleitet von einer umfangreichen Weinkarte. „Wir haben internationale Marken, geben aber vornehmlich deutschen Weinen von Jungwinzern und familiengeführten Betrieben eine Chance“, so Vivian-J. Schiller.

Interieur zeugt von der Historie des alten Wasserschlosses

Die Direktorin des Schlosshotels erläutert auch die Namensgebung des Restaurants: „Freiherr Friedrich Leopold von Fürstenberg erwarb das Wasserschloss 1831 und machte ein prachtvolles Erbstück aus diesem besonderen Ort.“

Den Glanz des historischen Gebäudes wieder aufleben lässt gleichfalls das Interieur. „Wir haben alte Stücke vom Dachboden wie die 300 Jahre alten Bilderrahmen mit moderner Einrichtung und stilvollen Akzenten kombiniert.“ Das Ambiente vor den urigen Backsteinmauern solle gehoben, aber gemütlich wirken, einladen zum Genießen und Entspannen, so Schiller.