Essen-Rüttenscheid. Wohneigentum in Essen-Rüttenscheid ist extrem begehrt. In den vergangenen fünf Jahren sind deshalb die Immobilienpreise in die Höhe geschossen.
- Viele Menschen wünschen sich Wohneigentum in Essen-Rüttenscheid – junge Familien genauso wie Seniorinnen und Senioren.
- Vor allem in den vergangenen fünf bis sechs Jahren sind die Immobilienpreise laut Georg Meintrup, Immobilienexperte der Sparkasse Essen, deshalb stark gestiegen.
- Für eine Neubauwohnung zahle man demnach mittlerweile im Schnitt 4300 Euro pro Quadratmeter.
Rüttenscheid hat sich über die Jahre zu einem Trendviertel entwickelt, viele Menschen wollen dort leben. Eine der Folgen: Wer sich Eigentum wünscht, sucht inzwischen oft lange und zahlt viel. „Wohneigentum in Rüttenscheid ist schon lange knapp und wird auch in Zukunft noch knapp sein“, sagt Georg Meintrup, Geschäftsführer des Immobilien-Centers „S Immobilien GmbH“ der Sparkasse Essen.
Wenn von Eigentum in Rüttenscheid die Rede ist, dann geht es meist um Wohnungen. Häuser befänden sich kaum in der Vermarktung, erklärt Meintrup. Außerdem liege das Verhältnis von Neubauten zu Bestandswohnungen bei ungefähr zehn zu 90. Nachdem die Preise lange Zeit sehr moderat nach oben gegangen seien, erlebe man seit etwa fünf bis sechs Jahren einen gewaltigen Anstieg. „Die Preise für Bestandswohnungen haben sich um 40 Prozent, die für Neubauwohnungen um 50 Prozent erhöht“, so der Immobilienexperte.
Essen-Rüttenscheid: Preise für Eigentumswohnungen stark angestiegen
Durchschnittlich zahle man heute für eine Neubauwohnung 4300 Euro pro Quadratmeter, sagt Meintrup. Für ein sehr gut ausgestattetes Objekt könnten auch mehr als 4500 Euro fällig werden. Vor fünf Jahren seien es noch etwa 3400 Euro gewesen. Auch bei den Bestandswohnungen seien die Preise gehörig gestiegen, so der Immobilienexperte. Im Durchschnitt hätten Kunden der S Immobilien GmbH im Jahr 2021 dafür 3400 Euro pro Quadratmeter gezahlt – also so viel wie vor vor fünf Jahren für ein Neubauobjekt. „2017 haben wir eine 100-Quadratmeter-Wohnung für 2500 Euro pro Quadratmeter vermittelt. Jetzt sind wir bei einem vergleichbaren Objekt bei knapp unter 4000 Euro“, nennt Meintrup ein Beispiel.
Auch wenn Einfamilienhäuser in Rüttenscheid selten vermarktet werden, hat der Immobilienexperte auch hier ein Beispiel parat: „2010 haben wir ein Haus für 350.000 Euro vermittelt. Zehn Jahre später verkaufte es der Eigentümer wieder, diesmal für 650.000 Euro.“ Fest steht also, egal ob Wohnung oder Haus: Die Preise steigen bei ungebrochen hoher Nachfrage – und ein Rückgang ist nicht zu erwarten. „Wir erleben deshalb, dass Kunden ihre Preisvorstellung dem Markt anpassen müssen“, schildert Meintrup.
Essener Immobilienexperte: Preise sind im Vergleich noch moderat
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Gleichzeitig betont er jedoch, dass die Preise in Rüttenscheid im Vergleich zu Trendvierteln in anderen Städten immer noch moderat seien. Wo hier der Durchschnittspreis bei 4300 Euro pro Quadratmeter liege, seien es in Köln oder Düsseldorf mitunter über 6000 Euro. Und: Seit Anfang der 2000er Jahre sei der Anstieg der Immobilienpreise zunächst lange kongruent zur Erhöhung des Durchschnittseinkommen und der Mietpreise verlaufen. Erst in den letzten paar Jahren seien die Preise so stark in die Höhe geschossen.
Die Preisentwicklung hat damit zu tun, dass Rüttenscheid in den vergangenen Jahren immer mehr zum Lifestyle-Mittelpunkt der Stadt geworden ist. „Es gibt beliebte Gastronomiebetriebe, ein schönes Einkaufsflair und eine gute medizinische Versorgung“, sagt Meintrup. „Wenn man in Rüttenscheid wohnt, hat man alles, was man zum Leben braucht.“
Junge Familien und ältere Menschen suchen in Rüttenscheid nach Wohneigentum
Junge Familien suchten sich Rüttenscheid aus, um sich ihren Traum vom Eigentum mit drei bis vier Zimmern zu erfüllen. Genauso zögen die urbanen Strukturen des Stadtteils aber auch ältere Menschen an, die sich von Haus und Garten trennen wollen, nach einer kleineren Erdgeschosswohnung suchen und die kurzen Wege schätzen. Und als Kapitalanlage seien Wohnungen jeder Art in Rüttenscheid ohnehin ungebrochen attraktiv.
Umso schwerer ist es für potenzielle Käuferinnen und Käufer, ein passendes Objekt zu finden. Meintrup verdeutlicht die hohe Nachfrage so: „Bei der Sparkasse können sich Interessenten registrieren und werden benachrichtigt, sobald wir ein Angebot für sie haben. Zwei Drittel unser Immobilien müssen wir gar nicht mehr auf Online-Plattformen inserieren, weil auf diesem Weg schnell ein Käufer gefunden ist.“