Essen-Südostviertel. Das Abendgymnasium im Südostviertel übernimmt den Bildungsgang des Ruhr-Kollegs. Welche Auswirkungen die Umstrukturierung hat.

Das Nikolaus-Groß-Abendgymnasium im Südostviertel wird Weiterbildungskolleg. Die Umstrukturierung hat Auswirkungen auf das Bildungsangebot in Essen.

Künftig können an der Essener Schule auch nichtberufstätige Erwachsene das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg machen. Im Rahmen der neuen Partnerschaft mit der Stadt Essen erweitert das Ruhrbistum das Nikolaus-Groß-Abendgymnasium um den Bildungsgang des Essener Ruhr-Kollegs. Und wenn im kommenden Jahr – wie von der NRW-Landesregierung beschlossen – das Oberhausener Niederrhein-Kolleg schließt, steht die Bischöfliche Schule an der Franziskanerstraße 67 auch Studierenden aus der Nachbarstadt offen, teilt das Bistum mit.

Bereits jetzt ist das 1959 gegründete Abendgymnasium mit rund 380 Studierenden nach Auskunft des Bistums das deutschlandweit größte Weiterbildungskolleg in kirchlicher Trägerschaft. Mit der Erweiterung vom Abendgymnasium zum Nikolaus-Groß-Weiterbildungskolleg ab 1. Februar werden dann über 400 Studierende betreut. Es wird die einzige Essener Schule sein, die ein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg ermöglicht.

Künftig stehen an der Essener Schule zwei Ausbildungswege zum Abitur zur Auswahl

Künftig stehen neue Studierende vor der Frage, ob sie an der Schule das Abendgymnasium oder die Kollegschiene besuchen. Ziel ist bei beiden Ausbildungswegen das Abitur, doch vor allem die Aufnahmevoraussetzungen unterschieden sich: Am Abendgymnasium – das seinen Unterricht für Studierende im Schichtdienst auch vormittags anbietet – werden Menschen aufgenommen, die aktuell berufstätig sind. Mit Blick auf die Arbeitsbelastung durch ihren Beruf haben sie nur 20 Wochenstunden Unterricht. Die staatliche Studierenden-Unterstützung (Bafög) gibt es für sie frühestens ab dem vierten Semester.

Das ist in der neuen Kollegschiene anders: Dort können sich auch Menschen, die derzeit nichtberufstätig sind, einschreiben. Bafög kann es für sie bereits ab dem ersten Semester geben. Studierende im Kollegbereich haben 30 Wochenstunden Unterricht – zum Teil in eigenen Kursen und zum Teil gemeinsam mit den Kommilitoninnen und Kommilitonen des Abendgymnasiums. In beiden Bereichen ist das Mindestalter 18 Jahre.

Ruhrbistum und Stadt haben die Partnerschaft im Dezember vereinbart

Im Dezember haben das Ruhrbistum und die Stadt eine intensive Partnerschaft im Bereich der Schulen vereinbart. Ein zentraler Punkt dieser Vereinbarung betrifft das Nikolaus-Groß-Weiterbildungskolleg, da das Bistum für die nächsten Jahre sicherstellt, dass der Bildungsgang des Ruhr-Kollegs weiterhin am Standort Essen angeboten wird. Aus Sicht der Schule ist die Ergänzung des Abendgymnasiums durch den Kollegbereich die größte Umstrukturierung in ihrer über 60-jährigen Geschichte.

Informationen: https://abendgymnasium-essen.com, 0201/274060, E-Mail: . Am Dienstag, 18. Januar, lädt das Nikolaus-Groß-Weiterbildungskolleg zu einem Tag der offenen Tür, bei dem sich Interessierte ab 19.30 Uhr an der Franziskanerstraße 67 über das künftige Angebot informieren können.