Essen-Kettwig. Stöbern erwünscht: Auf dem Freiligrathplatz in Essen-Kettwig steht der lang ersehnte Bücherschrank. Worum sich die ehrenamtlichen Paten kümmern.

  • Von der Idee bis zur Realisierung hat es mehrere Jahre gedauert: Jetzt steht der öffentliche Bücherschrank in der Ortsmitte von Essen-Kettwig.
  • Drei Bücherpaten kümmern sich ehrenamtlich um den Schrank.
  • Sie haben verschiedene Aufgaben und Kooperationspartner.

Es hat lange gebraucht, nun gibt es ihn: den öffentlichen Bücherschrank in der Kettwiger Ortsmitte. Auf dem im Frühjahr 2021 fertig umgestalteten Freiligrathplatz ist er kurz vor dem vierten Advent installiert worden. Die ehrenamtlichen Bücherpaten atmen auf. „Wir sind so froh, dass es endlich geklappt hat“, sagt Patin Petra Geelen. Und: „Die Menschen haben den Schrank bereits angenommen, die Regale sind gut gefüllt!“

Der Bücherschrank funktioniert wie eine Tauschbörse

Der Bücherschrank steht gut erreichbar am Rande des Freiligrathplatzes. Dieser wurde 2020/2021 umgestaltet.
Der Bücherschrank steht gut erreichbar am Rande des Freiligrathplatzes. Dieser wurde 2020/2021 umgestaltet. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Das Prinzip eines solchen Bücherschranks ist denkbar einfach: Wer sich dort ein Buch aussucht und mitnimmt, soll ein anderes Buch wieder hineinstellen. Eine Tauschbörse, gut geschützt in einem stählernen Kleid, deren Inhalt gut sichtbar hinter zwei Glastüren präsentiert wird.

Die Kettwiger Petra Geelen, Reinhard Buse und Susanne Drüll kümmern sich unter anderem darum, dass der Schrank nicht überquillt, das Lesefutter übersichtlich steht und Kinderliteratur auch greifbar für die junge Klientel im unteren Bereich einsortiert ist.

Literatur im Regal sorgt für Leseanreize bei Jung und Alt

Der Bücherschrank ist aus Stahl und hat zu beiden Seiten Glastüren. Im unteren Fach befindet sich Kinder- und Jugendliteratur.
Der Bücherschrank ist aus Stahl und hat zu beiden Seiten Glastüren. Im unteren Fach befindet sich Kinder- und Jugendliteratur. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

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„Ich wohne quasi um die Ecke, komme beim Einkaufen hier vorbei und kann nach dem Rechten schauen“, erzählt Reinhard Buse. Dem pensionierten Deutschlehrer liegt die Leseförderung vor allem junger Menschen nach wie vor am Herzen. Gerne stöbert der Senior, der Mitbegründer eines Kettwiger Lesekreises ist, aber auch selbst im Angebot eines solchen Schrankes.

Ähnlich geht es Petra Geelen, die als Ehrenamtlerin der Kettwiger Stadtteilbücherei verbunden ist. Auch sie stöbert gern im Literaturangebot. Bei wärmeren Temperaturen kann sich sich gut vorstellen, dass der Freiligrathplatz mit seinen Sitzgelegenheiten künftig zum Anziehungspunkt für Leseratten wird.

Unterstützung durch die Stadtteilbibliothek Kettwig

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„Wir sehen den Bücherschrank nicht als Konkurrenz zur Bibliothek oder zum Buchhandel, sondern als Ergänzung“, betont sie. Der Förderkreis der Stadtteilbücherei unterstütze überdies die Bücherpaten beim Aussuchen und Lagern von Material für die Miniaturbibliothek im öffentlichen Raum durch den „Bücherkeller“. Der Raum im Rathaus sei gut geeignet, wenn Leute mal mehr als nur ein oder zwei Bücher abzugeben hätten.

Reinhard Buse gibt zudem den Hinweis: „Wir sind Ansprechpartner rund um den Bücherschrank und, wenn nicht vor Ort, natürlich auch auf digitalem Wege erreichbar.“ Die Mitarbeiter des Systemhauses Wendel aus Kettwig hätten den Paten dankenswerter Weise kostenlos eine offizielle Mailadresse für den Bücherschrank eingerichtet, freut sich das ehrenamtliche Team. Die Adresse lautet:
buecherschrankkettwig@gmail.com