Essen-Kettwig/Horst. In Essen-Horst ging Mitte Juni ein Bücherschrank in Betrieb. Warum das von Bürgern initiierte Schrankprojekt für Kettwig noch nicht starten kann.
Während im Stadtteil Horst ein neuer Bücherschrank der Öffentlichkeit übergeben werden konnte, müssen die Kettwiger auf ihren Bücherschrank am Freiligrathplatz noch länger warten.
In Horst können Bürgerinnen und Bürger am Standort Mariannenbahn 21 seit dem 17. Juni zur Lektüre aus dem Schrank greifen. Bezirksbürgermeisterin Julia Jacob: „Ab sofort gibt es hier eine neue Quelle für guten Lesestoff. Das Prinzip ist einfach: Wer ein Buch aussucht und mitnimmt, ‘bezahlt’ in gleicher Währung – Buch gegen Buch.“ Dies sei eine gute Gelegenheit, die Begeisterung für seine ausgelesene Lektüre weiterzureichen. Die Anwohner hatten in Eigeninitiative die Aufstellung und Finanzierung des Bücherschrankes ermöglicht. Unterstützt wurden sie vom Essener Lesebündnis e. V. der Sparkasse Essen, dem Gemeinderat St. Joseph und der zuständigen Bezirksvertretung VII.
Freiligrathplatz in Kettwig wurde gänzlich neu gestaltet
Die Bezirksvertretung IX unterstützt das Projekt Bücherschrank für den Essener Süden. In Kettwig soll er auf dem neu gestalteten Freiligrathplatz aufgestellt werden. Bereits im März hatten sich dazu die Schrankpaten gemeinsam mit SPD-Bezirksvertreterin Heike Lohmann und SPD-Ratsherr Daniel Behmenburg vor Ort getroffen und sich auf einen Standort geeinigt.
Das Ergebnis wollte Heike Lohmann in den für die Bezirksvertretung anberaumten Ortstermin mitnehmen. Doch diese Begehung im April wurde coronabedingt von Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt abgesagt. „Wir haben uns in der BV auf einen Termin vor den Ferien geeinigt“, betont Kipphardt.
Schrankpaten stehen in den Startlöchern
„Das ist vertane Zeit. Die Schrankpaten stehen in den Startlöchern und warten darauf, den Bücherschrank für die lesefreudigen Kettwiger betreuen zu können“, merkt Bezirksvertreterin Heike Lohmann an. Lieber solle doch pragmatisch auf dem kurzen Dienstweg der Wunsch der Bücherpaten der Verwaltung mitgeteilt werden. „Zustimmung erhielten wir dafür von der Grünen-Fraktion“, sagt Heike Lohmann.
Doch Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt möchte das Prozedere einhalten. „Mir ist es wichtig, dass alle Fraktionen der BV bei dieser Entscheidung mitsprechen können, es sind schließlich Bezirksmittel, die dort einfließen“, erklärt sie auf Nachfrage. „Wir hätten uns eine möglichst schnelle Umsetzung des Projektes gewünscht und konnten dem von den Schrankpaten favorisierten Standort durchaus zustimmen“, sagt Susanne Gilbert (SPD) bedauernd.