Essen. 200 Menschen haben in Essen gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Von der Messe zogen sie über die Rüttenscheider Straße Richtung Innenstadt.
Wie in vielen anderen Städten hat auch in Essen ein sogenannter „Montagsspaziergang“ stattgefunden. In der Spitze nahmen bis zu 200 Menschen daran teil, heißt es von der Polizei Essen auf Anfrage. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer demonstrierten gegen die Corona-Maßnahmen und für eine „freie Impfentscheidung“.
Einen Aufruf zu der Veranstaltung hatte die Kleinpartei „Die Basis“ im Vorfeld auf ihrer Homepage veröffentlicht, welcher daraufhin auch vereinzelt auf Facebook von Nutzerinnen und Nutzern geteilt wurde. „Die Basis“ gilt als Arm der „Querdenken“-Bewegung.
„Montagsspaziergang“ sorgt für Aufsehen in Rüttenscheid
Laut dem Aufruf wollten sich die Teilnehmer um 17.30 Uhr vor der Grugahalle am Messeplatz treffen, um 18 Uhr sollte sich der Spaziergang in Bewegung setzen – über die Rüttenscheider Straße, Stadtgarten, Hauptbahnhof und Limbecker zum Weberplatz in der nördlichen Innenstadt.
Um kurz vor 19 Uhr wurde in einer Rüttenscheider Facebook-Gruppe folgende Frage aufgeworfen: „Was ist auf der RÜ los? Sitze im Venezia und sehe viel Blaulicht im Schritttempo.“ Darauf ein Nutzer: „Die üblichen Querdenker und Impfgegner mal wieder!“ Augenzeugen berichten, dass die Demoteilnehmerinnen und -teilnehmer von Passanten teilweise lautstark für ihren Protest kritisiert wurden.
Polizei Essen berichtet von keinen Zwischenfällen
Von der Polizei heißt es auf Anfrage, dass der Abend „ohne Zwischenfälle“ stattgefunden habe, das bestätigt auch die Stadt Essen, die mit Kräften den Zug begleitete. Polizeisprecher Pascal Schwarz-Pettinato sagt zu dem Verlauf: „Maskenpflicht gibt es bei dieser Personenanzahl nicht, wir hatten keinen Grund einzuschreiten.“ Auch Abstände seien eingehalten worden.
Anders als in anderen Städten war der sogenannte „Montagsspaziergang“ in Essen eine angemeldete Veranstaltung. „Es gab einen Anmelder, da ist alles ordnungsgemäß abgelaufen“, so Schwarz-Pettinato über das Prozedere im Vorfeld. In Dortmund war das am Montag beispielsweise nicht der Fall, der dortige „Spaziergang“ wurde von der Polizei aufgelöst. Bei einem unangemeldeten Marsch in Hattingen waren 130 Teilnehmer geduldet worden.