Essen. Rund 97.000 Menschen verdienen ihr Geld in Essen in einer systemrelevanten Sparte. In einem Segment sind 75 Prozent der Beschäftigten Frauen.
Eine Analyse der Agentur für Arbeit zeigt die Dimension der sogenannten Kritischen Infrastruktur in Essen: Mehr als jeder Dritte verdient sein Geld mit einem „Kritis“-Job. Das sind rund 97.000 von knapp 257.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Stadt, zeigt ein Blick auf die Daten, die erstmals vor knapp zwei Jahren veröffentlicht worden sind.
Den Löwenanteil von 37,8 Prozent machte da der Sektor „Gesundheit“ mit rund 36.600 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus, gefolgt von den Sparten „Ernährung“ mit rund elf Prozent und damit 10.260 Beschäftigten sowie „Staat und Verwaltung“ (9760 Personen/zehn Prozent).
In „Kritis“-Jobs arbeiten überdurchschnittlich viele Frauen
Als systemrelevant gelten zudem die Wirtschaftsfelder Energie, Informationstechnik und Telekommunikation, Transport und Verkehr, Logistik, Wasser und Entsorgung, Ernährung, Finanz- und Versicherungswesen, Medien als auch die Reparatur und Instandhaltung der Kritischen Infrastruktur.
Insgesamt waren Ende 2019 die meisten aller Jobs in Essen mit Männern besetzt. Sie machten einen Anteil von 52 Prozent aus. Anders sah es allerdings in den „Kritis“-Segmenten aus: In den systemrelevanten Sparten arbeiteten zum Stichtag 54 Prozent weibliche Beschäftigte. Allein in der Gesundheitsbranche, die im Landesvergleich in Essen besonders ausgeprägt ist, waren drei von vier Stellen mit Frauen besetzt.
An Krankenhäusern und Hochschulkliniken zählte die Agentur für Arbeit rund 17.600 Beschäftigte (18,2 Prozent), in Heimen und ambulanten sozialen Diensten waren es etwas über elf Prozent aller im Sektor Gesundheit gemeldeten Berufstätigen.