Essen. Ausstellungsreihe „Home“ will zeigen, wie international konkurrenzfähig die Kunstszene im Ruhrgebiet ist. Das sind die Pläne im Kunsthaus Essen.
Das Kunsthaus Essen wird zur Galerie für die Region. Unter dem Titel „Home!“ hat das Haus eine fünfteilige Projektreihe gestartet. Kunsthaus-Geschäftsführer Uwe Schramm spricht von einer „exemplarischen Bestandsaufnahme künstlerischer Produktion in der Metropole Ruhr“. Die Ausstellungsreihe, die bis in den Sommer 2022 läuft, beinhaltet nicht nur bildende Kunst, sondern auch performative Arbeiten im öffentlichen Raum.
Für das ambitionierte Projekt gab es finanzielle Unterstützung aus dem „Neustart Kultur“-Programm des Bundes. Das Kunsthaus Essen will sich damit noch einmal neu ausrichten und „nach verschiedenen Seiten öffnen“, erklärt Schramm. Mit Denis Bury wurde diesmal auch ein externen Kurator ins Boot geholt.
Blick geht vom Ruhrgebiet aus nach Tokio, Shenzhen und Hongkong
„Beobachtungen“ heißt das erste Kapitel der mehrteiligen Projekts und es widmet sich den Wahrnehmungshorizonten und Wirkungskreisen von Künstlerinnen und Künstlern im Ruhrgebiet. Die enden nicht vor der Haustür der in Gelsenkirchen und Braunschweig arbeitenden Künstlerin Tania Reinicke, sondern führen bis nach Japan und China. Reinicke zeigt ihre visuelle Feldforschung zwischen Fernost und Ruhrgebiet unter dem Titel „Mapping the City – Wie sieht die Stadt von morgen aus? Architektur, Natur und gesellschaftliche Normen fließen in die fotografische Arbeit ein, die Rahmen und Räume sprengt und das Bild der Stadt von morgen in immer neuen, experimentellen Szenarien zeigt.
Die räumliche Erfahrungsroutine bringt der in Bochum geborene Künstler Hans-Dirk Hotzel mit sinnlich-subtilen Irritationen ins Wanken. „Die Wunder des Alltäglichen“ heißt sein Thema, bei dem die scheinbare Banalität des eigenen Atelierraumes zur Wahrnehmungsfalle wird.
Raumansichten schafft auch die Dortmunder Künstlerin Denise Winter – und zwar ortsbezogen und abhängig von der Perspektive des Betrachters. Während der Essener Künstler Axel Braun sich mit der Problematik eines romantisch geprägten Naturbegriffs in Zeiten der Klimaerwärmung und sonstiger fataler Einwirkungen menschlichen Handelns nicht nur fotografisch, sondern auch in Buchform beschäftigt. Zu Brauns Veröffentlichungen gesellen sich Publikationen von Albert Renger-Patzsch als Ahnvater der Ruhrgebietsfotografie.
„Home“, Teil eins, läuft bis zum 19. Dezember im Kunsthaus, Rübezahlstr. 33, freitags bis sonntags 15-18 Uhr. www.kunsthaus-essen.de