Essen. . Freiraum für Licht und Farbe: Florian Fausch und Janosch Jauch zeigen ihre aktuellen Arbeiten im Kunsthaus Essen

Freiraum für die Farbe! Bei Florian Fausch bekommt sie auf der Leinwand neue Entfaltungsmöglichkeiten. Doch Fauschs Malerei ist nicht nur getragen von Intuition und Tiefenwirkung. Auch die Abstraktion hat bei ihm ein Gerüst, eine Art innere Architektur, die die leuchtenden, manchmal stark kontrastierenden Farben trägt und sie mit fein-ziselierten Liniengeflechten umfängt.

Abstraktion 2.0 gewissermaßen, denn der Absolvent der Düsseldorfer Kunstakademie verbindet wie viele seiner Kommilitonen ganz selbstverständlich Malerei und Internet, macht Anregungen aus der Welt der Print- und Internetmedien zum Anlasser seines eigenen schöpferischen Motors.

Installation, Fotografie und eine ganz besondere Form der Lichtmalerei

„Leetspeak“ heißt denn auch der Titel der aktuellen Kunsthaus-Ausstellung. Der Begriff ist dem Internet entnommen und beschreibt eigentlich den Vorgang, einzelne Buchstaben oder ganze Wörter durch Zahlen oder gar Sonderzeichen zu ersetzen. Auch Fausch und sein Mitstreiter Janosch Jauch finden so etwas wie eine neue Sprache für eines der ältesten Ausdrucksmittel, die Malerei.

Janosch Jauchs Übersetzung ist dabei ein komplexes Miteinander aus Installation, Fotografie und einer ganz besonderen Form der Lichtmalerei. Fremde, geheimnisvolle Bilderwelten entstehen, wenn Jauch seine selbst gebauten Motivbühnen zunächst fotografiert und das Bild dann wiederum auf eine mit fotografischer Silberemulsion bestrichene Leinwand projiziert. So entsteht eine aufregende Symbiose aus Natur und digitaler Technik, aus Zufall und Lenkung. Zweimal Malerei, auf besondere Weise neu formuliert.

Leetspeak, Kunsthaus Essen, Rübezahlstr. 33. Bis 3. März, Do-So 15-18 Uhr.