Essen. Schokolade, Mütze, eine kleine Überraschung – so bescheiden sind die Wünsche von Essener Senioren. Jeder von uns kann helfen, sie zu erfüllen.

Erika T. ist 90 Jahre alt und hat einen sehr bescheidenen Weihnachtswunsch: Zartbitter-Schokolade hat die alte Dame notiert. Es ist einer von vielen rührenden Wünschen, die die Essener nun den Senioren und Seniorinnen in der Stadt erfüllen können. Die Wunschzettel hängen an einem Weihnachtsbaum im Kiosk der FUNKE Mediengruppe am Jakob-Funke-Platz 2. Bis zum 8. Dezember sollten sie erfüllt werden.

So bescheidene Wünsche haben Essener Senioren: Topfblume, Duschgel, warme Socken

Organisiert wird die Aktion zusammen mit der CSE, der gemeinsamen Gesellschaft von Caritas und Sozialdienst katholischer Frauen in Essen: Die betreibt mehrere ambulante Pflegezentren, über die sie rund 1200 alte Menschen betreut. Deren größter Wunsch sei es, so lange wie möglich in den vertrauten, eigenen vier Wänden leben zu können, heißt es bei der CSE. Doch vor einigen Jahren fiel den Mitarbeitern im Pflegedienst auf, wie knapp das Geld bei vielen Senioren bemessen ist. So knapp, dass sie sich mit ihrer kleinen Rente ganz alltägliche Dinge nicht leisten könnten: eine Topfblume, ein Duschgel, warme Socken.

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Damals entstand die Idee, einmal einen der populären Wunschbäume nicht mit Kinderwünschen zu behängen, sondern mit solchen von älteren Menschen. Premiere feierte der Senioren-Wunschbaum im Jahr 2018 in der Einhorn-Apotheke in der Essener Innenstadt: Die Resonanz war überwältigend, im Handumdrehen hatten die Kunden Wünsche erfüllt. So ist es seither in jedem Advent.

Eine kleine Aufmerksamkeit in einsamen Zeiten

Seit 2020 gibt es dazu den zweiten Senioren-Wunschbaum im FUNKE-Kiosk. Auch in diesem Jahr hängen hier zahlreiche der insgesamt 375 Wunschzettel. Da wünscht sich der 82 Jahre alte Helmut ein Rasierwasser und Magdalena (90) ein Parfüm. Eine 94 Jahre alte Dame nimmt offensichtlich noch gern ein Bad und wünscht sich dafür ein ätherisches Öl.

Über Zartbitter-Schokolade würde sich die 90 Jahre alte Erika T. freuen.
Über Zartbitter-Schokolade würde sich die 90 Jahre alte Erika T. freuen. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Die Wünsche erzählen von dem Bedürfnis, sich etwas Gutes zu tun, sich einen kleinen Luxus zu gönnen. „Es geht außerdem um die Geste, darum, eine kleine Aufmerksamkeit zu erhalten“, sagt CSE-Pressesprecherin Mirja Berresheim. Viele der alten Menschen seien oft allein, fühlten sich einsam. In nun fast zwei Jahren Corona-Pandemie habe sich die Isolation oft noch verstärkt. Eine weihnachtliche Gabe sei da auch ein Zeichen: Jemand denkt an Dich. Das mag sich auch Margret (82) gedacht haben, die keinen konkreten Wunsch notiert hat, sondern verrät, dass sie „sich gern überraschen lässt“.

Wunschzettel hängen noch am Weihnachtsbaum im Kiosk der FUNKE Mediengruppe, Jakob-Funke-Platz 2 (der silberne Turm beim Berliner Platz). Der Kiosk ist montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Die Geschenke können bis zum 8. Dezember unverpackt in einer Geschenktüte abgegeben werden. Die Wunschkarte bitte gut sichtbar am Präsent befestigen.http://Lesen_Sie_auch_diese_Nachrichten_aus_Essen{esc#233146165}[infobox]