Essen. Viele Senioren in Essen bekommen eine so kleine Rente, dass sie sich wenig leisten können. Ein Wunschbaum macht nun kleine Geschenke möglich.

Lilly ist stolze 96 Jahre alt. In diesen kühlen Tagen merkt die alte Dame wieder, was ihr zum Wohlfühlen fehlt. Thermo-Fleece-Bettwäsche. Für behagliche Nächte. Die Seniorin kann sich mit ihrer kleinen Rente wenig erlauben. So wie die anderen, die ihre bescheidenen Wünsche auf kleinen Wunschzetteln hinterlassen haben. Meist sind es ältere Menschen, sie werden von der CSE gepflegt. Die Mitarbeiter haben die Wünsche dieser hilfsbedürftigen Menschen gesammelt und die Zettel an einen großen Senioren-Wunschbaum gehängt. Dieser ist jetzt im Zeitungskiosk der Funke-Mediengruppe aufgestellt.

Die 96-jährige Lilly wünscht sich Bettwäsche. Einer von vielen kleinen Wünschen, die Senioren formuliert haben. Die Wunschzettel hängen an einem Weihnachtsbaum im Funkekiosk in der Essener Innenstadt.
Die 96-jährige Lilly wünscht sich Bettwäsche. Einer von vielen kleinen Wünschen, die Senioren formuliert haben. Die Wunschzettel hängen an einem Weihnachtsbaum im Funkekiosk in der Essener Innenstadt. © Kirsten Simon

Wer helfen möchte, ist herzlich eingeladen, sich einen Wunschzettel abzunehmen und den bedürftigen Menschen eine Freude zum Fest zu machen. Das geht ganz einfach: Zum Jakob-Funke-Platz 2 in den Zeitungskiosk im Erdgeschoss des Funketurms kommen (benachbart zum Berliner Platz), Wunschzettel aussuchen, das kleine Geschenk einkaufen, unverpackt in einer offenen Geschenktüte verstauen und bis Mittwoch, 11. Dezember, im Zeitungskiosk abgeben. Die CSE-Mitarbeiter bringen die Geschenktüten dann rechtzeitig zum Fest zu den Senioren. Wichtig: Der Wunschzettel sollte ebenfalls mit in der Tüte liegen, damit die Geschenke zugeordnet werden können.

Die Wünsche der Essener Senioren: Supermarkt-Gutscheine oder Shampoo

Lale (75) wünscht sich einen Aldi-Gutschein. Die 91-jährige Erna würde sich über eine Haarpflegekur und Spezialshampoo unheimlich freuen. Norbert (84) hat einen „Barttrimmer“ aufgeschrieben, Yüksels (80) Weihnachtswunsch heißt „türkische Lebensmittel – süß oder herzhaft“. Für manche dieser Menschen wird esvielleicht das einzige Weihnachtsgeschenkbleiben, denn längst nicht alle haben Angehörige, die sie zum Fest besuchen.

Öffnungszeiten und Spendenkonto

Der Funke-Zeitungskiosk am Jakob-Funke-Platz 2 ist Mo/Di/Mi/Fr von 10 bis 18 Uhr geöffnet, Do von 10 bis 20 Uhr und Sa von 10 bis 16 Uhr. Bis Mittwoch, 11. Dezember, können hier die Wunschzettel abgeholt werden. Bis zu diesem Tag sollten die Geschenke an gleicher Stelle abgegeben werden.

Wer den Senioren kleine Erlebnisse wie einen Ausflug zum Baldeneysee ermöglichen möchte, kann etwas auf ein Spendenkonto einzahlen: cse gGmbH, Pax-Bank eG, IBAN: DE72 3706 0193 2008 5750 13, BIC: GENODED1PAX, Stichwort: Senioren-Wunschbaum.

Die Eheleute Renate und Hartwig Steinbrink haben in der Zeitung von der Weihnachtsaktion gelesen und sich kurz darauf aufgemacht, um zu helfen. „Es ist uns nahegegangen, dass man so vielen älteren Menschen schon für kleines Geld eine Freude machen kann“, sagt der Ehemann, während er gemeinsam mit seiner Frau die Wunschzettel durchgeht.

Familie Eling hat eigene Geschenke gestrichen, um den Senioren zu helfen

Auch Tobias Eling hat an dem Wunschbaum im Funke-Zeitungskiosk Halt gemacht. Der 35-Jährige erzählt, dass er mit seiner Frau vereinbart habe, auf Weihnachtsgeschenke im Familienkreis zu verzichten. „Wir sammeln lieber Geld in der Familie, um Menschen etwas Gutes zu tun, denen es nicht so gut geht wie uns“, sagt Eling.

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Der Wunschbaum ist direkt hinter der Eingangstür des Zeitungskiosks aufgebaut und von kleinen Strohballen umgeben. Mit seinen großen goldenen und roten Kugeln ist er nicht zu übersehen. Die ersten gefüllten Geschenktüten sind auch schon eingetroffen.

Es darf auch gespendet werden: Für kurze Ausflüge der alten Menschen

Zwischen den vielen persönlich ausgefüllten Wunschzetteln hängen auch Karten mit dem Hinweis auf ein Spendenkonto. Hier sammelt die CSE (Caritas / SkF Essen) Geld, um den Senioren, die sie betreut, kurze Ausflüge möglich zu machen. Beispielsweise zu einer Alpaka-Farm oder eine Schifffahrt auf dem Baldeneysee. Oft sind es kleine Erlebnisse wie diese, die den älteren Menschen Momente voller Glück bescheren.