Frintrop. Wandern in Essen ist in. In der Pfarrei St. Josef wird nun ein neuer Pilgerweg eröffnet. Ökumenisches Wandern mit dem Segen Gottes.
Die Seele geht am liebsten zu Fuß – unter diesem Motto wird in der Pfarrei St. Josef ab sofort wieder gepilgert. Pünktlich im Jahr des heiligen Josef startet am Samstag, 27. November, der neue „St. Josef-Trail“.
Die Idee dazu stammt von Arnd Brechmann, der für die Gemeinde St. Josef Frintrop im Pfarrgemeinderat sitzt. „Wandern ist in“, sagt er salopp. Gerade in Corona-Zeiten täte den Menschen ein Spaziergang an der frischen Luft sehr gut. In Essen gibt es zahlreiche Rundwanderwege. Besonders der Baldeneysteig, der 2017 anlässlich des Titel Grüne Hauptstadt Europas angelegt wurde, ist sehr beliebt. Aber auch die Runden durch den Schellenberger Wald oder beispielsweise über den Kettwiger Panoramasteig können sich sehen lassen, werden laut Stadt oft und gerne genutzt. In der Pfarrei St. Josef kann man jetzt also auch wieder wandern – mit Gottes Segen, wenn man so will.
Der neue Pilgerweg rund um die Pfarrei St. Josef hat natürlich auch einen historischen Hintergrund: Seit Jahrzehnten pilgerten zu Beginn der Fasten- und der Adventszeit Unentwegte vom Aluminiumkreuz an St. Paulus aus zum Mariendom nach Neviges. Ein Kreuz, das auch bereits „gewandert“ war, nämlich von der ehemaligen Kirche St. Hermann-Josef zu seinem neuen Platz in der Tangabucht. Über 35 Kilometer ging damals die Tour mit Rosenkranzgebeten und Einkehr im Kardinal Hengsbach-Haus – belohnt von einem Tee mit Rum nach kurzem Gebet am Marienbildchen im Betondom von Gottfried Böhm.
„Bedauerlicherweise gab es zuletzt immer weniger Wallfahrende, so dass diese Tradition beendet werden musste“, sagt Brechmann. Doch diese soll nun wieder aufleben. In Zeiten, in denen sich die Pfarrei neu aufstellt, allerdings in veränderter Form, denn „Christsein in Zukunft geht mutmaßlich nur in der Ökumene“, sagt Brechmann. Und so führt der Rundweg entlang christlicher Kirchen („Wir besuchen auch alle evangelischen Gotteshäuser“), aber auch zur Moschee in Dellwig sowie aufgegebenen Gotteshäusern und Wegkreuzen, wo früher einmal Kirchen standen.
Alter Pilgerweg war 35 Kilometer lang
Der knapp 16 Kilometer lange Rundweg wurde durch den Förderverein St. Josef-Frintrop entwickelt, in einem Genehmigungsverfahren mit dem Sauerländischen Gebirgsverein „abgesegnet“ und erhält alsbald, wenn die Bauarbeiten am Pausmühlenbach in Gerschede abgeschlossen sein werden, eine eigenständige Wegmarkierung: „Das wird unser buntes Pfarreikreuz sein“, sagt Brechmann.
Die feierliche Eröffnung und Segnung findet am Samstag um 9 Uhr am traditionellen Ausgangspunkt, am Aluminiumkreuz vor der St. Paulus-Kirche, statt. Begleitet von Bürgermeisterin Julia Jacob, den Pfarreileiterinnen Sabine Lethen und Stephanie Czernotta, Alt-Pastor Hermann Schuster, Andreas Bierod von der CSE, der die Zukunft am Standort St. Paulus beleuchtet. Pfarrer Fritz Pahlke wird ökumenische Impulse setzen und Arnd Brechmann die Initiative und ihre Zielsetzungen kurz erläutern.
Nach dem Rundweg servieren die Pfadpfinder der Pilgerschar einen Imbiss an der St. Paulus-Kirche. Ein Begleitheft, dazu QR-Codes mit weiteren Informationen sowie ein Internetauftritt sind in Planung. Auch eine Anbindung an die Pilgerwege des Bistums und den Jakobsweg besteht schon jetzt.