Essen. Straßen NRW wird keine Machbarkeitsstudie für einen A-40-Deckel in Auftrag geben. Die SPD nennt das einen „Schlag ins Gesicht“ der Anwohner
Dämpfer für den A-40-Deckel: Der Landesbetrieb Straßen NRW sieht nach eigenen Angaben keine Möglichkeit, um dafür eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Einen entsprechenden Wunsch der Stadt Essen hat der Landesbetrieb jetzt in einem Schreiben an die Stadtverwaltung zurückgewiesen.
Hintergrund: Die Stadt Essen sieht dem geplanten sechsspurigen Ausbau der A 40 ab dem Autobahnkreuz Duisburg-Kaiserberg entgegen, endet dieser doch an der Anschlussstelle Essen-Frohnhausen. Dort lässt die dichte Bebauung entlang der Autobahn keinen Ausbau auf sechs Spuren zu. Da sich die Autobahn nach dem Ausbau wie ein Flaschenhals auf vier Spuren verengen wird, steht zu befürchten, dass sich der Verkehr staut. Die Stadt möchte deshalb in einer Machbarkeitsstudie prüfen lassen, ob es möglich ist die Trasse der U-Stadtbahn, die zwischen den beiden Fahrbahnen verläuft anzuheben auf einen Deckel. Auf der heutigen U-Stadtbahntrasse könnten dann womöglich zwei weitere Fahrspuren für den Autoverkehr gebaut werden.
Die A40 zwischen Frohnhausen und Essen-Mitte taucht im Masterplan des Verkehrsministeriums nicht auf
Straßen NRW winkt jedoch ab und verweist auf den so genannten „Masterplan zur Umsetzung des Bedarfsplanes für die Bundesfernstraßen 2019“ des Landesverkehrsministeriums. Der Masterplan zeigt auf, wie die Landesregierung die vom Bund beauftragten Straßenbauprojekte realisieren will. Gedacht ist der Masterplan für jene Projekte, die im Bundesverkehrswegeplan als vordringlich eingestuft werden und bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden sollen. Auch Engpässe sollen schneller beseitigt werden.
Die A40 zwischen Frohnhausen und Essen-Mitte ist im Bundesverkehrswegeplan jedoch nur als nachrangig aufgeführt, einen sechsspurigen Ausbau stuft der Bund als unwirtschaftlich ein. Im Masterplan des Landes taucht der Autobahnabschnitt folglich gar nicht auf. Einen Engpass, den es zu beseitigen gelte, gibt es nicht. Noch nicht.
Mit Unverständnis reagiert die SPD auf die Antwort des Landesbetriebes. „Der Stillstand beim A40-Deckel ist ein Schlag ins Gesicht für Tausende Anwohnerinnen und Anwohner des Ruhrschnellwegs. Sie leiden unter den hohen Schadstoffwerten der Bundesautobahn – vom Lärmpegel ganz zu schweigen“, kritisiert Oliver Kern, Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters.
Oliver Kern, OB-Kandidat der SPD, sieht eine historische Chance für den Deckel
Dabei böte sich nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen zu Fahrverboten für Diesel und ältere Benziner die historische Chance für einen A-40-Deckel, wie Kern betont. Es sei absehbar, dass an dieser neuen Einfädelstelle zukünftig noch mehr Staus entstehen werden als jetzt schon. Von der Essener Stadtspitze erwarte er, dass sie Druck auf die Landesregierung ausübt, um doch einen Auftrag für eine Machbarkeitsstudie zu erwirken.