Essen-Borbeck/Holsterhausen. Schwimmkurse sind begehrt – ausgerechnet jetzt sind zwei Lehrschwimmbecken in Essen aber geschlossen. Wann sie wieder öffnen sollen.

In Essen sind zwei Lehrschwimmbecken geschlossen, auf die Fertigstellung der Sanierung wird dringend gewartet. Das Lehrschwimmbecken in der Traugott-Weise-Schule in Borbeck ist marode und schon seit über einem Jahr gesperrt. In dieser Woche sollen die Sanierungsarbeiten beginnen. Voraussichtlich im Februar oder März 2022 kann das Schwimmbad nach Angaben der Stadt Essen wieder in Betrieb genommen werden.

Bis dahin muss die Schulgemeinschaft auf das Schwimmen verzichten, denn die Förderschule ist auf die Ausstattung mit Hubboden für verschiedene Wassertiefen angewiesen und kann nicht einfach auf andere Standorte ausweichen – zumal auch die stark frequentiert sind. Auf die Freigabe warten neben den Schülerinnen und Schüler der Traugott-Weise-Schule auch Vereine. Die SG Essen-Schönebeck etwa bietet die eigentlich dringend benötigten Anfänger-Schwimmkurse normalerweise in Borbeck an. Die Wartezeiten sind lang und freie Plätze begehrt, aufgrund der Pandemie gibt es bereits Sorgen vor einer ganzen Generation der Nichtschwimmer.

Arbeiten an Lehrschwimmbecken in Borbeck und Holsterhausen

Das Problem in Borbeck ist die marode Filteranlage, die bereits rund 40 Jahre alt ist. Wegen undichter Stellen in den Filterbehältern wurden schon mehrfach erhöhte Chloramin-Verbindungen festgestellt, die die Atemwege reizen können. Durch Korrosion sind die vorhandenen Behälter laut Gutachter außerdem nicht mehr standsicher. Rund 670.000 Euro soll die Sanierung kosten, der Rat der Stadt Essen hatte sie im Juni beschlossen.

Schon seit mehreren Jahren laufen auch Sanierungsarbeiten am Lehrschwimmbecken in der Gesamtschule Holsterhausen sowie der angegliederten Turnhalle. Auch sie ist noch nicht wieder freigegeben. „Das Ganze wird als zusammenhängender Komplex generalsaniert“, erklärt Patrick Betthaus, Pressesprecher der Stadt Essen. „Begonnen haben diese Arbeiten im Jahr 2019 und bis dato erfolgten beispielsweise die Schadstoffsanierung an der Decke, Erneuerungen der Beleuchtungsanlage, der Sicherheitsbeleuchtung oder an der Verkabelung.“ Darüber hinaus seien Fliesen, Türen, WC-Trennwände, die Wasserversorgung und die Entwässerung erneuert worden.

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Nächster Schritt sei die Sanierung der Badtechnik. „Hier muss allerdings vorab geprüft werden, ob der Sanierungsumfang der Badtechnik durch den zweijährigen Stillstand des Lehrschwimmbeckens noch identisch ist oder erweitert werden muss“, so Betthaus. Die Prüfung könne aber „erst nach der schmutzintensiven Bauphase erfolgen“, frühestens zum Jahresbeginn 2022 könnten die Arbeiten fortgesetzt werden. Gründe für die Verzögerungen seien pandemiebedingte Lieferverzögerungen von Materialien.