Essen. Die Uniklinik Essen wird Dienstag und Mittwoch (16./17.11.) erneut bestreikt. Ab Montag werden die Patienten nach einem Notfallplan versorgt.

Die Uniklinik Essen wird nach dem eintägigen Streik (9.11.) in der vergangenen Woche auch am Dienstag, 16. November, und Mittwoch, 17. November, wieder bestreikt: Zu dem zweitägigen Warnstreik hat die Gewerkschaft Verdi mit Blick auf die laufenden Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst aufgerufen. Die Uniklinik rechnet daher erneut mit erheblichen Einschränkungen der Patientenversorgung. Um den Basisbetrieb aufrechtzuerhalten, hat das Haus mit der Gewerkschaft eine Notdienstvereinbarung verhandelt.

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Damit werde sichergestellt, dass die Patienten und Patientinnen, die bereits im Uniklinikum stationär behandelt werden, auch über die Streiktage versorgt werden können, teilt ein Kliniksprecher mit. Da die Intensivstationen, auf denen aktuell auch Covid-19 Patienten liegen, von den Streikmaßnahmen besonders betroffen sind, müsse das OP-Programm in der Uniklinik bereits ab Montag, 15. November, und bis Mittwoch, 17. November, „leider deutlich reduziert werden“.

Ab Donnerstag Rückkehr zum Normalbetrieb geplant

Auch bei ambulanten Terminen und Behandlungen wird es laut Uniklinik an den beiden Streiktagen zu deutlichen Einschränkungen sowie Verzögerungen kommen. Das Klinikum werde versuchen, so weit möglich, Betroffene vorab zu informieren. Die Versorgung externer Notfälle sei bedingt sichergestellt.

Von Donnerstag, 18. November, an wolle das Uniklinikum den sogenannten „Normalbetrieb unter Corona-Bedingungen“ wieder aufnehmen. Es sei aber nicht auszuschließen, dass es infolge des Streiks noch zu nachgelagerten Verzögerungen in der Patientenversorgung komme. Die Universitätsmedizin Essen bedauert die für die Patientinnen und Patienten absehbaren Beeinträchtigungen sehr.

Die Gewerkschaft Verdi hat im Tarifkonflikt des Öffentlichen Dienstes der Länder von Dienstag bis Donnerstag zu Warnstreiks aufgerufen. Betroffen sind alle sechs NRW-Universitätskliniken in Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster - allerdings soll nicht überall an allen drei Tagen die Arbeit niedergelegt werden. Beim letzten Aufruf der Gewerkschaften hatten sich laut Verdi mehr als 2000 Uniklinik-Beschäftigte an den Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen beteiligt. In dieser Woche sind auch Beschäftigte von Hochschulen, Staatsanwaltschaften und anderen Behörden zum Arbeitskampf aufgerufen.

Verdi fordert für die rund 1,1 Millionen Tarifbeschäftigten bundesweit eine Einkommenserhöhung um fünf Prozent, mindestens aber 150 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Beschäftigte des Gesundheitswesens sollen monatlich 300 Euro mehr erhalten. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hatte die Forderungen bislang als unrealistisch zurückgewiesen. Die dritte Verhandlungsrunde ist am 27. und 28. November in Potsdam geplant. (mit dpa)