Essen. Die Uniklinik Essen spielt in der Pandemiebekämpfung eine zentrale Rolle. Um andere Patienten zu schützen, greift sie nun zu besonderen Maßnahmen

Die Uniklinik Essen hat Konsequenzen aus den steigenden Corona-Fallzahlen gezogen: Das in der Pandemiebekämpfung so zentrale Krankenhaus stellt künftig nur noch Menschen ein, die gegen das Corona-Virus geimpft sind.

Der Ärztliche Direktor Jochen A. Werner sagte, als Verantwortliche für eine große Uniklinik mit zahlreichen schwerstkranken, nicht von Covid-19 betroffenen Patienten wolle man alles daransetzen, dass diese sich nicht mit dem Virus infizieren. „Um diese Gefahr bestmöglich zu reduzieren, halten wir natürlich an den diversen Hygienemaßnahmen fest und ergänzen diese für die bei uns neu angestellten Mitarbeiter um die erforderliche vorausgegangene Impfung“, sagte der Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen. Es gebe eine kurze Übergangszeit, die Entscheidung aber sei getroffen. Die Vorgabe gilt nach Angaben eines Sprechers für alle Bereiche.

Seit Wochen schwelt die Debatte um eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen und einen Anschub der Impfkampagne. Ein Grund ist die wieder steigende Zahl der Covid-Erkrankten, die intensivmedizinisch behandelt werden. In NRW liegt sie bislang zwar deutlich unter den Höchstwerten der vergangenen Wellen. Aus den Kliniken heißt es aber, dass die intensivmedizinisch Behandelten in der Regel ungeimpft seien.

Beispielhaft nennt die Essener Uniklinik Zahlen: Unter allen Corona-Infizierten, die seit Sommer intensivmedizinisch behandelt worden sind, waren rund drei Viertel nicht und acht Prozent unvollständig geimpft. Corona-Patienten seien jünger und bleiben länger in den Krankenhäusern, heißt es von verschiedenen Stellen.

Die Uniklinik Essen spielt im Kampf gegen das Coronavirus eine zentrale Rolle. Seit Beginn der Pandemie sind dort rund 2800 Menschen wegen der Folgen einer Corona-Infektion behandelt worden - so viele wie in keinem anderen Krankenhaus in NRW.