Essen. Wo es um die künftige Gesundheitsversorgung im Norden geht, gibt die Stadt sich mit der Moderatorenrolle nicht zufrieden. Ein Signal, so der OB.
Bei der geplanten Stadtteilklinik in Stoppenberg – einem der zentralen Bausteine für eine moderne Gesundheitsversorgung im Norden – möchte die Stadt nicht nur die Gründung moderieren, sondern künftig auch aktiv mitmischen: „Wir wollen eine gestaltende Rolle und sind bereit, Verantwortung zu übernehmen“, versicherte Oberbürgermeister Thomas Kufen am Freitag bei der Vorstellung einer umfassenden Analyse durch das auf Gesundheitsthemen spezialisierte Essener Beratungsunternehmen hcb. Geprüft werde deshalb, ob die Stadt oder eine ihrer Beteiligungs-Gesellschaften als Mitgesellschafter der Klinik fungieren können.
Kufen verbindet mit dieser Zusage auch ein Signal an all jene, die seinen Einsatz für das Klinik-Projekt und den von Gesundheitsdezernent Peter Renzel in der Vergangenheit als Wahlkampf-Geplänkel abtun wollten: „Im Gegenteil, das ist ein persönliches Anliegen von uns, für das wir uns seit Juni vergangenen Jahres einsetzen.“ Es gehe darum, die Versorgungslücke, die das Aus für zwei Krankenhäuser durch Klinik-Betreiber Contilia gerissen hat, zu stopfen – und mehr als das.
Als Standort für die Stadtteilklinik und diverse abrundende Projekte ist das Gelände des einstigen St. Vincenz-Hospitals in Stoppenberg vorgesehen, das die Stadt der Contilia abkaufen will. Da weite Teile der Immobilie mutmaßlich abgerissen werden müssen und der Neubau gut eineinhalb Jahre dauert, sollen im Vorfeld Interims-Standorte gefunden werden.