Essen-Altenessen. Der Altenessener Bahnhof ist für Fahrradfahrer ein Nadelöhr. Die SPD will es dabei nicht belassen und legt konkrete Vorschläge vor.
Für Fahrradfahrer ist der Bahnhof Altenessen seit Jahrzehnten ein Nadelöhr. Gleich mehrere Radwege kommen dort zusammen – und enden unvermittelt vor dem Bahndamm der Köln-Mindener-Eisenbahn. Die SPD unternimmt deshalb einen Anlauf, diese unbefriedigende Situation zu verbessern und legt in einem Antrag an den Ratsausschuss für Verkehr und Mobilität dazu konkrete Vorschläge vor.
Da es entlang der vielbefahrenen Altenessener Straße nach wie vor keinen durchgängigen Radweg gibt und ein solcher aufgrund der engen Bebauung im Bereich des Bahnhofs Altenessen nicht ohne weiteres angelegt werden kann, sollen die städtischen Verkehrsplaner Alternativen prüfen für eine durchgängige Nord-Süd-Radverbindung. Sei es durch einen Tunnel durch den Bahndamm oder durch eine Brücke.
Die SPD schlägt vor, den Helenendamm in Altenessen auf einer Brücke zu überqueren
Auch für den vor Jahren angekündigten Radweg auf dem ehemaligen Bahndamm im Kaiser-Wilhelm-Park über den Helenenpark mit Anbindung an den Radschnellweg RS1 sollen die Verkehrsplaner nach dem Willen der SPD endlich in Angriff nehmen. Die Sozialdemokraten schlagen vor, den Helenendamm ebenfalls durch ein Brücke zu überqueren.
Dringenden Handlungsbedarf sieht die SPD auch an der Lierfeldstraße. Die teils kurvenreiche, viel befahrenen Straßen zu überqueren, sei für Radfahrer gefährlich. Dabei ist der Radweg Bestandteil des städtischen Hauptroutennetzes.
2035 sollen in Essen 25 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden
Martin Schlauch, SPD-Ratsherr für Altenessen-Süd, und Ulrich Malburg, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, erinnern daran, dass die Stadt Essen es sich auf die Fahnen geschrieben hat, den Radverkehr zu fördern. Der Rat hat sich für den Beitritt zum Radentscheid ausgesprochen, um den Radverkehr im Stadtgebiet nachhaltig weiterzuentwickeln. Zentrale Aspekte sind unter anderem der durchgängige und beleuchtete Ausbau des Radnetzes bis 2030 sowie der Ausbau von 24 Kreuzungen des Haupt- und Ergänzungsnetzes im selben Zeitraum. Ziel ist außerdem der sogenannte Modal-Split. 2035 sollen die Essener 25 Prozent ihrer Wege mit dem Fahrrad zurücklegen – genauso viel wie mit dem Auto, mit Bus und Bahn oder zu Fuß, auch im Essener Norden. „Die Stadt muss zeigen, dass sie es ernst meint“, sagt Martin Schlauch.
Denn soviel steht fest: Das Verkehrsaufkommen in Altenessen wird steigen, wenn der ehemalige Milchhof am Palmbuschweg wie geplant bebaut wird. Die Verwaltung rechnet laut Prognose mit bis zu 8450 zusätzlichen Autofahrten pro Tag. Bewältigen ließe sich dies nur, wenn der Modal-Split auch Wirklichkeit wird, heißt es. Die SPD fordert deshalb mehr Tempo beim Bau einer Nord-Südverbindung. Eine Machbarkeitsstudie, wie sie CDU und Grüne ins Spiel gebracht haben, ist den Sozialdemokraten zu wenig. Die Stadt dürfe das Thema nicht auf die lange Bank schieben, warnt Martin Schlauch.
Die Sitzung des Verkehrsausschusses beginnt am Donnerstag, 28. Oktober, um 15 Uhr im Rathaus am Porscheplatz. Besucher sind willkommen, es gilt die 3G-Regel.