Essen-Kettwig. Für die vierte Benefizauktion zugunsten des Skulpturenparks in Essen-Kettwig sucht der Veranstalter Kunstobjekte. So läuft die Versteigerung ab.

Zum nunmehr vierten Mal will Auktionator Hubert Sandmann den Hammer schwingen und für das Skulpturenpark-Projekt „Zwei Neue für Kettwig“ des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) Kettwig mehr als 100 Objekte versteigern. Die Benefizauktion findet am Sonntag, 21. November, im Alten Bahnhof Kettwig statt – diesmal wieder als Präsenzveranstaltung. Gesucht werden nun Kunstwerke mit Niveau.

Das Prinzip „Fifty-Fifty“ gilt wie bei den drei vorangegangenen Auktionen: Verkauft werden Kunstwerke, die von Bürgerinnen und Bürgern angeboten und von Experten ausgewählt und bewertet wurden. Die Hälfte des jeweiligen Kaufpreises geht an die Einlieferer, die andere Hälfte wandert zweckgebunden in den Spendentopf des HVV für den Erwerb der zweiten Skulptur von „Zwei Neue für Kettwig“, den Glasquader „Fisch vermählt“.

Am Telefon darf ebenfalls mitgeboten werden

Passend zum Druck des Jugendstil-Künstlers Heinrich Vogeler erwirbt der Bieter beziehungsweise die Bieterin auch den Kunstband.
Passend zum Druck des Jugendstil-Künstlers Heinrich Vogeler erwirbt der Bieter beziehungsweise die Bieterin auch den Kunstband. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Die Erfahrungen mit der Online-Versteigerung im März dieses Jahres seien sehr gut gewesen, der Erlös sogar besser als erwartet, erklärt Peter Marx vom HVV, dennoch verlange eine solche Veranstaltung schon eine besondere Atmosphäre, „deshalb sind wir wieder auf den Alten Bahnhof zurückgekommen“. Um Bietenden aus ganz Deutschland eine Chance zu geben, besteht aber nun die Möglichkeit, nicht nur schriftliche Vor-Gebote abzugeben, sondern am 21. November auch telefonisch live mitzubieten.

„Das wird bestimmt eine spannende Sache werden“, gibt sich Hubert Sandmann zuversichtlich. Einige Kunstgegenstände hat er bereits in seiner Galerie „Giessler & Sandmann“ eingelagert. Sie stammen einerseits noch aus der vorhergehenden Auktion, andererseits aus der Sammlung eines Kettwigers, der altersbedingt seine Villa aufgegeben hat. „Ich habe von dort gut 30 Stücke für unsere Benefizauktion bekommen.“ Zahlreiche Drucke und Skulpturen namhafter Künstler seien darunter, dazu Kunstbände und Konvolute mit Ausstellungskatalogen. Sandmann: „Man merkt, da hat sich jemand sehr intensiv mit dem Markt beschäftigt und gezielt bestimmte Künstler gekauft.“

Signierte Einzelstücke norddeutscher Maler

Signierte Einzelstücke wie „Die Erscheinung Christi“ von Salvador Dali oder auch Drucke von Paul Klee, Hans Hartung und Siegward Sprotte sind unter den Werken, die unter den Hammer kommen. Der Sammler habe eine Vorliebe für norddeutsche Motive gehabt, „Küstenszenen und Meer dominieren“, stellt Hubert Sandmann fest.

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Aber auch an dem Bottroper Künstler Johannes Fischedick, der mit seinem Sohn Josef bis zu seinem Tod 1984 gemeinsam Keramikobjekte schuf – Vater und Sohn traten dabei als eine Person auf –, fand der Kettwiger Sammler offensichtlich Gefallen. Mehrere Fischedick-Skulpturen werden im Alten Bahnhof Kettwig für den guten Zweck versteigt. „Alle sind jedoch eindeutig dem Vater Johannes zuzuschreiben“, erklärt der Kunstexperte.

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Skulpturen des Bottroper Künstlers Johannes Fischedick

Der Galerist ist gespannt darauf, welche Objekte noch bei der Benefizauktion in vier Wochen mit dem Titel „Kunst für Kunst“ angeboten werden. Möbel sollen es allerdings nicht mehr sein. „Die haben in der Vergangenheit keinen Anklang gefunden“, berichtet Sandmann.

Besichtigung vor der Versteigerung möglich

Wer Objekte zur Auktion anbieten möchte, wende sich bitte an Galerist Hubert Sandmann, Ringstraße 180, in Kettwig. Erreichbar ist dieser unter 0178 70 40 451 sowie per Mail an
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Welche Gegenstände versteigert werden, ist einsehbar auf www.hierwohntdiekunst.de. Dort können bereits Gebote abgegeben werden. Eine Woche vor der Auktion können Interessierte die Werke in der Galerie besichtigen.

Die Veranstaltung findet unter den dann gültigen Corona-Bedingungen am 21. November um 16 Uhr im Alten Bahnhof Kettwig, Ruhrtalstraße 345, statt. Infos: www.skulpturenpark-kettwig.de.

Außerdem stellten allzu große Schränke letztlich doch ein Transportproblem dar. Alle Objekte sollen schließlich auch im Alten Bahnhof am Versteigerungstag präsentiert werden. „Wir werden das Ganze sehr luftig gestalten, damit allen Coronavorschriften genüge getan wird“, sagt Peter Marx.

Kunstwerke, die keinen Interessenten finden, können übrigens in einer Nachschau in der Galerie erworben werden. „Auch das hat sich in der Vergangenheit bewährt. Da gab es noch so manche, die zugegriffen haben“, weiß der Galerist.

Noch ist ein gutes Stück zu bewältigen, bis das Spendenaufkommen für die Anschaffung von „Fisch vermählt“ (erschaffen von Hubert Sandmann und Miriam Giessler) reicht. 50.000 Euro plant der HVV für das Kunstwerk ein, das am Kopf der Kettwiger Ruhrbrücke auf der Seite vor der Brücke seinen Platz bekommen soll. Einen Zeitrahmen gibt es nicht. Denn der Ruhrverband saniert irgendwann die Brücke – und das müsse wohl abgewartet werden.