Essen-Rüttenscheid. In Rüttenscheid entstehen 179 neue Wohnungen. Jetzt ist der Startschuss gefallen. Was Mietinteressenten schon erfahren können.
- Im Süden von Rüttenscheid entstehen 179 neue Wohnungen. Jetzt erfolgte die Grundsteinlegung auf dem Gelände einer früheren Spedition.
- Voraussichtlich können die ersten Mieter in zwei Jahren einziehen. Der Wohnungsriese Vivawest als Investor wird in absehbarer Zeit mit der Vermarktung beginnen.
- Neben rund 300 Parkplätzen sollen auch fast so viele Stellplätze für Fahrräder in dem Wohnquartier entstehen.
Für eines der großen Wohnbauprojekte in Rüttenscheid ist der Grundstein gelegt worden. Im Süden des Stadtteils, an der Manfredstraße, entstehen 179 neue Wohnungen. Im Sommer 2023 sollen dort die ersten Mieter einziehen können.
Zum Bestand des Bauprojekts in Rüttenscheid gehören 56 öffentlich geförderte Wohnungen
Früher war auf dem Gelände die Spedition Paas zuhause. Nach dem Abriss der Gebäude durch den Essener Projektentwickler Arsatec hat nun der Wohnungsriese Vivawest den Bau der Wohnungen übernommen. Erste Stockwerke ragen schon aus dem Boden hervor, eine Tiefgarage mit 169 Stellplätzen hat der Investor bereits geschaffen. Wenn in zwei Jahren der Baukomplex seiner Bestimmung übergeben wird, soll er insgesamt aus sechs Gebäuden bestehen, vier davon viergeschossig, zwei jeweils fünfgeschossig. Auf allen soll ein Staffelgeschoss seinen Platz finden und jedes Gebäude soll einen eigenen Aufzug bekommen, Stichwort Barrierefreiheit.
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Sowohl Vivawest-Geschäftsführer Uwe Eichner als auch Oberbürgermeister Thomas Kufen betonten, dass zu dem gesamten Bestand 56 öffentlich geförderte Wohnungen gehören werden. Während hier der Mietpreis voraussichtlich zwischen 6,20 und sieben Euro pro Quadratmeter (kalt) liegen soll, stehe der Preis für die anderen Wohnungen noch nicht fest. Man habe auch noch nicht mit der Vermarktung begonnen, erklärte Eichner. Die Wohnungen liegen in der Größe zwischen 51 und 125 Quadratmeter, umfassen zwei bis zu fünf Räume. Alle sind barrierearm ausgestattet.
Da direkt neben dem neuen Quartier die A52 entlangführt, will Vivawest einen Lärmschutzwand bauen und sie begrünen. Für die Mieter möchte das Unternehmen neben den Parkplätzen in der Tiefgarage noch weitere 31 Stellflächen unter freiem Himmel geschaffen. Um Radfahrern Service zu bieten oder auch den Umstieg aufs Rad voranzubringen, beabsichtigt Vivawest rund 285 Abstellplätze für Fahrräder einzurichten.
Künftiges Wohnungsquartier in Rüttenscheid hat eine Firmengeschichte
Der Entwurf für den „Parc du Sud“, wie der Investor das Bauvorhaben getauft hat, stammt vom Düsseldorfer Architektenbüro HPP. Es hatte den seinerzeitigen Wettbewerb für sich entschieden, an dem insgesamt fünf Büros beteiligt waren. Eine Jury unter Vorsitz des renommierten Stadtplaners Professor Wachten von der RWTH Aachen hatte sich für HPP entschieden.
Bauprojekt kostet rund 50 Millionen Euro
Vivawest investiert nach eigenen Angaben rund 50 Millionen Euro auf dem 12000 Quadratmeter großen Gelände an der Manfredstraße.
Bei dem Unternehmen ist aus dem Verbund von Evonik Immobilien und der bergbauverbundenen THS Wohnen hervorgegangen und bewirtschaftet rund 120.000 Wohnungen in Nordrhein-Westfalen.
Arsatec ist von dem Architekten und Alleingesellschafter Sven van Gelder gegründet worden und versteht sich seit dem Beginn vor 25 Jahren als Projektentwickler, Bauträger und Architekturbüro.
Joachim Sälzer, Geschäftsführer von Arsatec erinnerte daran, dass vor rund acht Jahren die Idee geboren wurde, das einstige Gewerbeareal für neuen Wohnraum in Rüttenscheid zu nutzen. Es habe zahlreicher Abstimmungen bedurft, liegen doch nicht nur eine Autobahn gleich nebenan, sondern auch die Feuerwehr und ein Handwerksbetrieb. Pläne, auf dem einstigen Speditionsgelände, Firmen anzusiedeln, habe man damals zu den Akten gelegt. Dass es sich um einen Standort handelt, der eine lange industrielle Geschichte hat, zeigte sich beim Abriss des Paas-Komplexes im vergangenen Frühjahr. Mehrfach tauchten alte Gleise auf, von denen anzunehmen ist, dass sie einst zur Zeche Langenbrahm gehörten. Die Spedition selbst bestand bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Büros und Lagerhallen waren zum Teil über 80 Jahre alt.
Zu den Vorzügen des neuen Wohnquartiers gehöre es, unterstrich Uwe Eichner, dass der Einkauf in unmittelbarer Nähe erledigt werden könne und das benachbarte Waldstück zum Aufenthalt einlade.